Der soziale Alltag ist ganz wesentlich ein sprachlicher Alltag. Mit anderen zu sprechen (oder jedenfalls zu kommunizieren) ist eine der Aufgaben, der man sich im Zusammenleben mit anderen stellen muss. Ein wenig übertreibend kann man sagen: Die soziale Verankerung der kulturellen Welt findet weit überwiegend in Gesprächen statt. Gespräche zu analysieren ist ein pragmatisches Unterfangen, das sich zwar auf Kompetenzen in den Kernbereichen der Sprachwissenschaft stützt, aber mit ganz eigenen Analysekategorien vorangetrieben werden muss, die sich erst durch die Beobachtung von Gesprächen finden lassen. Wie Gespräche aller Art funktionieren, was in Gesprächen passiert, wie Gespräche im Detail aufgebaut sind usw., das sind die Hauptfragen für dieses empirisch ausgerichtete Seminar. Als TeilnehmerIn werden Sie hierzu ein eigenes Analyseprojekt durchführen (von der Konzeption über die Datenerhebung und Transkription bis zur Auswertung) und (Zwischen-)Ergebnisse im Seminar vorstellen, wobei sich aus der Diskussion Ihrer Präsentationen neue oder weiterführende Aspekte für Ihre Analysen ergeben können (Präzisierung von Fragestellungen oder methodischen Zugriffen, Problematisierung von interpretatorischen Eingriffen oder des Datenmaterials usw.).
Literatur:
Deppermann, Arnulf (2008): Gespräche analysieren. Eine Einführung. Wiesbaden: VS.
Staffeldt, Sven und Jörg Hagemann (Hrsg.) (2014): Pragmatiktheorien. Analysen im Vergleich. Tübingen: Stauffenburg.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldung gesperrt (global)".