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Hauptseminar: Ekklesiologie und Ethik - was ist die Kirche und wofür ist sie gut? - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Hauptseminar: Ekklesiologie und Ethik - was ist die Kirche und wofür ist sie gut?
Semester WS 2017/18
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 5
Heimat-Einrichtung Theologische Fakultät
Veranstaltungstyp Hauptseminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Montag, 16.10.2017 16:00 - 18:00, Ort: (SemR E)
Studiengänge (für) KE/D: AM ST
SWS 2

Räume und Zeiten

(SemR E)
Montag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (14x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Nicht zum ersten Mal in der Geschichte des Protestantismus wird über die Identität und Funktion der Kirche debattiert. In der Reformationszeit ging es u.a. um die Spannung der letztlich verborgenen Gemeinschaft der Christen und der Durchmischung der sichtbaren Kirche mit Heuchlern, im Pietismus wurden Linien von denen, die „mit Ernst Christen sein wollen“ (Luther), zur „ecclesioloa in ecclesia“ (Spener) gezogen, und Schleiermacher diagnostizierte eine verderbliche Veräußerlichung der Kirche durch ihre Staatsnähe. Im 20 Jahrhundert bis zur Gegenwart wurde und wird von einem Wächteramt der Kirche oder ihrer prophetischen Existenz gesprochen (Barth u.a.), die einem lauen Volkskirchentum gegenüberzustellen sei – was in Ostdeutschland schon angesichts der massenhaften Konfessionslosigkeit zur leeren Illusion werde. Umgekehrt kann das Stichwort ‚Volkskirche‘ für das Bemühen um eine soziologische Entsprechung zum Universalitätsanspruch des Christlichen stehen, während jene Kirche der vermeintlich eindeutigen Entschiedenheit sektiererische Züge annehmen kann (Troeltsch). Gegenwärtig wird unter dem Stichwort des ‚Öffentlichen‘ kontrovers über die Rolle und Aufgabe von Theologie, Kirche und Protestantismus diskutiert. – In dem zweigipflig angelegten Seminar sollen einerseits klassische Texte zur Lehre von der Kirche gelesen werden, andererseits soll es um ein soziologisches Verständnis der theologischen Konzepte und Gemeinschaftsideen gehen. Das betrifft ebenso die kirchlichen Sozialstrukturen und Kommunikationsvollzüge wie auch die Stellung und Funktion der Kirche in der Gesellschaft.

Voraussetzungen: Aktive Mitarbeit, Protokoll bzw. Referat

Lit.: Art. Kirche in klassischen Lexika (RGG, EKL, TRE); ekklesiologische Teile klassischer Dogmatiken und Ethiken. Weitere Literatur wird in der Veranstaltung genannt.