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Seminar: Potenzielle Neujustierungen des Rechtsverhältnisses Kinder-Eltern-Staat. Konsequenzen für sozialpädagogische Interventionen - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Potenzielle Neujustierungen des Rechtsverhältnisses Kinder-Eltern-Staat. Konsequenzen für sozialpädagogische Interventionen
Semester SS 2019
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 10
maximale Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Leitung des Instituts für Pädagogik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 04.04.2019 12:00 - 16:00, Ort: (FrSt / Haus 2 / SR 2)
Teilnehmende BA 180
BA 90

Themen

Organisatorisches & erste begriffliche Auseinandersetzung mit dem aktuellen SGBVIII-Reformprozess (Keine SL-Möglichkeit), Fundierung unserer sozialkonstruktivistischen Heuristik UND: Verständnis der „alten“ rechtlichen Sequenzierung der Systeme seit 1990 (Keine SL-Möglichkeiten!), Fortsetzung der rechtlichen Grundlegung & Ideen zur zukünftigen Justierung Kind_Eltern_Staat. Elternrecht und Rechtsanspruchsinhaberschaft von Kindern im potentiell reformiertenSGB (SL: Frau Khannoussa/Frau Blücher), Hilfeplanverfahren nach § 36 SGBVIII: Im Kontext der rechtlichen (Neu)Justierung von Kinder-Eltern-Staat, Hilfeplanverfahren im Kontext multiprofessionelle(r) Perspektivendifferenz (SL Frau Linde: Grenzobjekttheorie//SL: Herr König);, Fallverstehen live erleben und methodisches Handwerkszeug kennen lernen (Keine Studienleistungsmöglichkeit!), Fallarbeit abschließen, Seminarrückblick und -Evaluation

Räume und Zeiten

(FrSt / Haus 2 / SR 2)
Donnerstag: 12:00 - 16:00, zweiwöchentlich (7x)

Kommentar/Beschreibung

Mit der Bundesrepublikanischen Verfassung und dem seit 1990 geltenden Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGBVIII) ist das rechtliche Verhältnis zwischen Kindern-Eltern-Staat grundlegend bestimmt: Es sieht die primäre Erziehungsverantwortung bei den Eltern vor (vgl. Art. 6 GG). Das bedeutet, dass Eltern der „Interpretations- und Implementationsprimat im Hinblick auf das Kindeswohl obliegt“ (Wiesner 2016:4). Diese klare Positionierung erfährt jedoch gegenwärtig eine interessante Dynamisierung: Unter dem Slogan „‘Nicht das, was den Eltern fehlt, muss Ausgangspunkt für die Kinder- und Jugendhilfe sein, sondern das, was ein Kind bzw. Jugendlicher braucht‘“ (Regierungsbericht 2015 zit. nach Wiesner a.a.O.) werden bewährte Rechtsverhältnisse neu in Frage gestellt. Wenn im Kontext der aktuellen Implementation des Bundesteilhabegesetztes und den UN-Konventionen (BRK und KRK) dieses Motto auf den ersten Blick begrüßenswert scheint – welche Konsequenzen hätte eine derartige rechtliche (Re)Konfiguration von Eltern-Kinder-Staat für das sozialpädagogische Hilfeplanverfahren im Allgemeinen und das systemisch orientierte Fallverstehen ab den 2020er Jahren im Besonderen?
Mit Ihnen zusammen möchte ich dieser Fragestellung vorrangig nachgehen. Daneben interessiert mich jedoch noch zusätzlich eine spezifische analytische Positionierung zum Geschehen. Unter einer differenztheoretischen Perspektive lässt sich dieser Reformprozess nämlich als eine diskursiv verfasste Praxis der Hervorbringung von Kindheit_Erwachsenheit verstehen und analysieren – genauer: der Reformprozess selbst kann als ein machvolle Praxis des (An)Ordnens von auf ‚Alter‘ als soziale Kategorie bezogene Rechte, Pflichten und Ressourcenzugänge gedeutet und entsprechend dekonstruiert werden. Wer von Ihnen Interesse am derzeit laufenden SGBVIII-Reformprozess hat, Grundfragen des sozialpädagogischen Intervenierens klären möchte, sowie mein analytisches Erkenntnisinteresse an Hervorbringungen von Kindheit_Erwachsenheit teilt, ist in diesem Seminar genau richtig.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: Potentielle Neujustierungen des Rechtsverhältnisses Kinder-Eltern-Staat. Konsequenzer für sozialpädagogische' Interventionen".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Die Anmeldung ist möglich von 15.03.2019, 11:35 bis 15.04.2019, 11:00.