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Hauptseminar: HS (MA-MI) Das letzte Jahr des "Dritten Reiches". Die deutsche Gesellschaft in der Endphase des Zweiten Weltkrieges - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Hauptseminar: HS (MA-MI) Das letzte Jahr des "Dritten Reiches". Die deutsche Gesellschaft in der Endphase des Zweiten Weltkrieges
Semester WS 2009/10
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 1
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Leitung des Instituts für Geschichte
beteiligte Einrichtungen Zeitgeschichte
Veranstaltungstyp Hauptseminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Freitag, 16.10.2009 09:00 - 12:00, Ort: (SR 225)
SWS 3

Räume und Zeiten

(SR 225)
Freitag: 09:00 - 12:00, wöchentlich (14x)

Studienbereiche

Kommentar/Beschreibung

Im Mai 1944 - zwölf Monate vor Kriegsende - hielt ein großer Teil der deutschen Gesellschaft das Kriegsende noch für offen und glaubte, dass die für die nächsten Wochen erwartete Landung der Westalliierten in Frankreich den Krieg entscheiden werde. Auch wenn diese Perspektive falsch war - die militärische Niederlage Deutschlands war längst unumkehrbar - so bestimmte sie doch das Verhältnis einer Mehrheit der Deutschen zum NS-Regime: Einerseits garantierte sie dem Regime vorerst die Loyalität der Bevölkerung. Andererseits begann mit der Niederlage in der Normandie und mit der Zerschlagung des deutschen Ostheeres durch die Rote Armee im Juni 1944 ein Prozess der schrittweisen Distanzierung großer Teile der deutschen Bevölkerung vom Nationalsozialismus. Dessen engere Gefolgschaft reagierte hierauf ihrerseits mit einer Radikalisierung der Gewalt, die im Frühjahr 1945 im Wüten der Standgerichte und Todesschwadrone nicht "nur" gegen "Fremde", sondern auch gegen das "eigene" Volk mündete. Zugleich motivierte das nahende Ende die Vernichtungskrieger des SS- und Polizeiapparates dazu, in der militärischen Niederlage zumindest einen möglichst vollständigen "Sieg" über die europäischen Juden zu erringen, indem man die Anstrengungen zu ihrer Ermordung noch einmal steigerte.
Im Seminar versuchen wir, das sich verändernde Verhältnis von Bevölkerung und Regime sowie die Reaktionen der Kerngruppen des Nationalsozialismus auf das nahende Kriegsende zu rekonstruieren und zu erklären. Zum einen suchen wir eine Antwort darauf, warum das NS-Regime den Krieg bis ins Frühjahr 1945 verlängern konnte, zum anderen fragen wir, warum nach dem Ende des Krieges Millionen Deutsche subjektiv ehrlich glauben mochten, sie habe mit dem untergegangenen Regime nichts verbunden.
Zur Vorbereitung empfehle ich:
Andreas Kunz: Wehrmacht und Niederlage. Die bewaffnete Macht in der Endphase der nationalsozialistischen Herrschaft 1944 bis 1945, München 2005;
Cord Arendes/Edgar Wolfrum/Jörg Zedler (Hg.): Terror nach innen. Verbrechen am Ende des Zweiten Weltkrieges, Göttingen 2006 (= Dachauer Symposien zur Zeitgeschichte 6);
Götz Aly/Christian Gerlach: Das letzte Kapitel. Ideologie, Realpolitik und der Mord an den ungarischen Juden 1944-1945, Stuttgart 2002.

Anmelderegeln

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