Don Juan ist Spanier und dabei universell wie kaum ein anderer Mythos, der die Menschen seit Jahrhunderten in seinen Bann zieht. Ob als Verführer geliebt, als Betrüger gehasst, als Freigeist verehrt oder als Gotteslästerer verflucht, die Figur inkarniert gerade in ihren extremen Positionen des Siegers und Verlierers das Wesen menschlicher Existenz. Die zahllosen Varianten ihrer künstlerischen und literarischen Repräsentanz zeigen, welche Faszination in der Überschreitung etablierter Normen besteht.
Im Seminar werden signifikante Beispiele der Verarbeitung des Stoffes in der spanischen und französischen Literatur zur Debatte stehen, wobei besonderes Augenmerk auf dramatische Texte gerichtet werden soll (Tirso de Molina, Molière, Zorilla).