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Seminar: [BA-S/BA-VA] Alltag im klassischen Athen - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [BA-S/BA-VA] Alltag im klassischen Athen
Semester SoSe 2023
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 17
Heimat-Einrichtung Seminar für Klassische Altertumswissenschaften
beteiligte Einrichtungen Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Montag, 17.04.2023 10:00 - 12:00, Ort: Hörsaal Z [Mel]
Lernorganisation Kommentierungen:
Das antike Athen war nicht nur deshalb die vielbeschworene Wiege der Demokratie, weil hier eine bemerkenswerte Methode entwickelt wurde, politische Entscheidungsprozesse zu gestalten. Aus Sicht der modernen Demokratien („westlicher Ausprägung“) erscheinen zwei eng miteinander in Beziehung stehende Aspekte mindestens ebenso interessant: Die Entstehung einer bürgerlichen Kultur und die Verwirklichung von weitgehender Herrschaft des Rechts. Dass diese attraktive Kombination trotz aller historischen Diskontinuitäten noch mit Athen in Verbindung gebracht wird, liegt in erster Linie daran, dass dort nicht nur Recht geschaffen und gesprochen wurde, sondern dies auch jenseits der öffentlichen Proklamationen im bürgerlichen Diskurs dokumentiert wurde. Erst privates Interesse an Rhetorik, Philosophie und Dichtung hat die Literatur hervorgebracht, die jenseits materieller Hinterlassenschaften einen Einblick in den Alltag der Demokratie bietet.

In unserem Seminar wollen wir diesen Alltag mit Fokus auf die attischen Gerichtsreden beleuchten, aus denen so vieles über häusliches Leben und Sexualität, Gelderwerb und Unterhaltung aber auch über das individuelle Erleben von Politik und Krieg hervorgeht. Gleichzeitig wollen wir aber auch kritisch hinterfragen, ob wir damit tatsächlich jene „Geschichte der Ohnmacht und der Ohnmächtigen“ erfassen können, nach der die Alltagsgeschichte fahndet (Tenfelde 1984).

Literaturempfehlung:

Horst Blanck, Einführung in das Privatleben der Griechen und Römer, Darmstadt ²1996.
Angela Pabst, Die Athenische Demokratie, München ²2010.
Klaus Tenfelde, Schwierigkeiten mit dem Alltag, in: Geschichte und Gesellschaft 10 (1984) S. 376-394.

Modulleistung: Hausarbeit (Vertiefungsmodul Antike bzw. für BA Klass. Altertum: Zentrale Fragen). Sollte jemand noch nach der alten Ordnung BA Geschichte studieren, ist für das BA Geschichte Schwerpunktmodul eine mündliche Prüfung vorgesehen.

Studienleistung:
Als Studienleistung wird die selbstständige Recherche und Präsentation eines zum Thema der zugeteilten Sitzung passenden wissenschaftlichen Aufsatzes erwartet.

Im BA Geschichte gehört die Veranstaltung zum Vertiefungsmodul Antike bzw. zum BA Geschichte Schwerpunktmodul (zusammen mit einer Übung). Im BA Klass. Altertum bildet es das Modul Zentrale Fragen der Geschichte der griechischen Welt in Archaik und Klassik bzw. Zentrale Fragen wesentlicher Epochen der Alten Geschichte
SWS 2
Sonstiges BA Klass. Altertum: Zentrale Fragen wesentlicher Epochen der Alten Geschichte
BA Klass. Altertum: Zentrale Fragen der Geschichte der griechischen Welt in Archaik und Klassik
BA Klass. Altertum: AG Zentrale Fragen der Geschichte der griechischen Welt in Archaik und Klassik
BA Geschichte Schwerpunktmodul
BA Geschichte Vertiefungsmodul Antike

Studienbereiche

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Kommentierungen:
Das antike Athen war nicht nur deshalb die vielbeschworene Wiege der Demokratie, weil hier eine bemerkenswerte Methode entwickelt wurde, politische Entscheidungsprozesse zu gestalten. Aus Sicht der modernen Demokratien („westlicher Ausprägung“) erscheinen zwei eng miteinander in Beziehung stehende Aspekte mindestens ebenso interessant: Die Entstehung einer bürgerlichen Kultur und die Verwirklichung von weitgehender Herrschaft des Rechts. Dass diese attraktive Kombination trotz aller historischen Diskontinuitäten noch mit Athen in Verbindung gebracht wird, liegt in erster Linie daran, dass dort nicht nur Recht geschaffen und gesprochen wurde, sondern dies auch jenseits der öffentlichen Proklamationen im bürgerlichen Diskurs dokumentiert wurde. Erst privates Interesse an Rhetorik, Philosophie und Dichtung hat die Literatur hervorgebracht, die jenseits materieller Hinterlassenschaften einen Einblick in den Alltag der Demokratie bietet.

In unserem Seminar wollen wir diesen Alltag mit Fokus auf die attischen Gerichtsreden beleuchten, aus denen so vieles über häusliches Leben und Sexualität, Gelderwerb und Unterhaltung aber auch über das individuelle Erleben von Politik und Krieg hervorgeht. Gleichzeitig wollen wir aber auch kritisch hinterfragen, ob wir damit tatsächlich jene „Geschichte der Ohnmacht und der Ohnmächtigen“ erfassen können, nach der die Alltagsgeschichte fahndet (Tenfelde 1984).

Literaturempfehlung:

Horst Blanck, Einführung in das Privatleben der Griechen und Römer, Darmstadt ²1996.
Angela Pabst, Die Athenische Demokratie, München ²2010.
Klaus Tenfelde, Schwierigkeiten mit dem Alltag, in: Geschichte und Gesellschaft 10 (1984) S. 376-394.

Modulleistung: Hausarbeit (Vertiefungsmodul Antike bzw. für BA Klass. Altertum: Zentrale Fragen). Sollte jemand noch nach der alten Ordnung BA Geschichte studieren, ist für das BA Geschichte Schwerpunktmodul eine mündliche Prüfung vorgesehen.

Studienleistung:
Als Studienleistung wird die selbstständige Recherche und Präsentation eines zum Thema der zugeteilten Sitzung passenden wissenschaftlichen Aufsatzes erwartet.

Im BA Geschichte gehört die Veranstaltung zum Vertiefungsmodul Antike bzw. zum BA Geschichte Schwerpunktmodul (zusammen mit einer Übung). Im BA Klass. Altertum bildet es das Modul Zentrale Fragen der Geschichte der griechischen Welt in Archaik und Klassik bzw. Zentrale Fragen wesentlicher Epochen der Alten Geschichte

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: [BA-S/BA-VA] [Seminar] Alltag im klassischen Athen".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 01.03.2023, 00:00 bis 31.05.2023, 00:00.