In den letzten Jahren sind unsere Kenntnisse darüber angewachsen, wie menschliches Verhalten durch evolutionär entstandene Mechanismen geprägt ist. Auch krankhafte und dysfunktionale Zustände und Verhaltensweisen werden oft durch die Berücksichtigung der evolutionären Perspektive besser verständlich. Aber wie unterscheidet man nur scheinbar plausible ad-hoc-Erklärungen von empirisch belegten Hypothesen?
In diesem Seminar sollen grundlegende Konzepte der Evolutionstheorie erarbeitet werden (Begriff der Anpassung, frequenzabhängige Selektion, sexuelle Selektion, geschlechtsspezifische Strategien). An ausgewählten Beispielen wird die Anwendbarkeit auf menschliches Verhalten und dessen dysfunktionale und pathologische Formen demonstriert. Der Schwerpunkt soll auf der evolutionären Psychologie der Emotionen liegen. Hypothesen zu Angst(störungen), antisozialem Verhalten und Depression werden erörtert. Literaturhinweise nach Rücksprache.