Die Hochleistungstechnologie, in der wir leben, hat es mit sich gebracht, dass Menschsein an der Perfektion der Maschine gemessen wird und menschliche Schwächen wenig Verständnis genießen. Wer Fehler produziert, wird dann leicht selbst „ausgemustert“. Zum Menschen gehört jedoch seine Fehlbarkeit. Religionen und Kulturen haben Formen für den Umgang mit menschlichem Fehlverhalten und menschlicher Schuld ausgebildet. Formen der Entschuldung dienen dazu, in einer Gemeinschaft nach einem schuldhaften Fehlverhalten wieder ein versöhntes Leben zu ermöglichen. Diese vielfältigen Formen der Versöhnung erfahren jedoch eine gemischte Resonanz: Viele Menschen verschweigen und verdrängen ihre Schuld. Andere setzen im kleinen persönlichen Kreis mit ihrem Versagen auseinander und wieder andere versuchen Erfahrungen der Schuld in psychotherapeutischen Praxen zu bewältigen. Das von der Kirche angebotene Sakrament der Versöhnung wird hingegen wenig nachgefragt.
Das Seminar betrachtet kirchliche und nicht kirchliche Formen von Vergebung und Versöhnung. Dabei versucht es auszuloten, inwieweit beide Typen voneinander lernen können. Dies ist dort erreicht, wo beide je auf ihre Weise zu einer fehlertoleranten Gesellschaft und zu einem versöhnten Menschsein beitragen.
Hilfreiche Literatur:
Wird in der Veranstaltung bekannt gegeben.