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Seminar: [BA-EM] [Seminar] Wissenschaftskommunikation in historischer Perspektive - Eine Einführung - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [BA-EM] [Seminar] Wissenschaftskommunikation in historischer Perspektive - Eine Einführung
Semester WS 2022/23
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 1
maximale Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 13.10.2022 10:00 - 12:00, Ort: Seminarraum 23 A (Raum 2.02) [LuWu 2]
Lernorganisation Wissenschaftskommunikation ist in den letzten Jahren vor allem durch die Klimakrise und die Corona-Pandemie ein in Gesellschaft, Medien und Sozialwissenschaften prominent verhandeltes Thema: Wie können wissenschaftliche Erkenntnisse adäquat in die verschiedenen gesellschaftlichen Teilbereiche kommuniziert werden, damit dieses Wissen zur Bewältigung unterschiedlicher Krisen verarbeitet werden kann? Wie organisiert sich im Normalbetrieb einer ‚Wissensgesellschaft‘ (Peter Weingart) die Kommunikation zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und Politik, Wirtschaft, Kunst, Kultur oder Bildung?

Beim aktuellen Hype um Wissenschaftskommunikation wird oftmals übersehen, dass es sie seit der Herausbildung moderner Wissenschaft gibt. Dabei änderten sich sowohl die Formen, in denen Wissen kommuniziert wurde, als auch die Publika, an die sie gerichtet war über die Zeit. Im deutschen Kontext sind die öffentlichen Experimente von Otto von Guericke mit seinen Magdeburger Halbkugeln oder Wilhelm von Humboldts Kosmos-Vorlesungen berühmte Beispiele für Wissenschaftskommunikation, die auch vor dem Internetzeitalter Massen erreichte. Stets war die Geschichte von Wissenschaftskommunikation dabei eng mit Wissenschafts-, Gesellschafts- und Mediengeschichte verwoben.
Ziel unseres Seminars ist es, Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein analytisches Problembewusstsein, Kenntnisse über grundlegende historische Entwicklungen sowie den Umgang mit historischen Quellen zum Thema zu vermitteln.

Das Seminar ist in drei Teile gegliedert:
Zu Beginn diskutieren wir kommunikationstheoretische Zugänge zum Thema und verbinden historische und soziologische Perspektiven.
Im zweiten Teil thematisieren wir historische Entwicklungen, Phasen und Brüche der Geschichte von Wissenschaftskommunikation seit dem 19. Jahrhundert. Dabei fokussieren wir auf Deutschland, beziehen jedoch auch internationale Entwicklungen ein, da Wissenschaftskommunikation seit jeher stark international war.
Schließlich bearbeiten wir im dritten Teil konkrete Fallbeispiele und Themenfelder aus der neuesten Geschichte. Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind eingeladen, Beispiele entlang ihrer Interessen vorzuschlagen. So könnte etwa untersucht werden, wie wissenschaftliches Wissen im Klimawandeldiskurs der letzten Jahrzehnte verarbeitet wird. Aber auch weniger kontroverse Themenfelder sind denkbar, z.B. wie pädagogisches Wissen zwischen Universität und dem Einsatz im schulischen Unterricht zirkuliert und sich dabei verändert. Schließlich bietet es sich an, exemplarisch nach der Wissenschaftskommunikation im Bereich Zeitgeschichte zu fragen, z.B. wie Forschungen zum Nationalsozialismus kommuniziert und von der deutschen Öffentlichkeit diskutiert werden.

Einführende Literatur:
Safia Azzouni (2017): Populäres Wissen und Medien, in: Marianne Sommer/Staffan Müller-Wille/Carsten Reinhardt (Hg.), Handbuch Wissenschaftsgeschichte, Stuttgart: J.B. Metzler, S. 333–341.
Martin W. Bauer (2017): Kritische Beobachtungen zur Geschichte der Wissenschaftskommunikation, in: Heinz Bonfadelli et al. (Hg.), Forschungsfeld Wissenschaftskommunikation, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 17–40.
Rainer Bromme/Dorothe Kienhues (2014): Wissenschaftsverständnis und Wissenschaftskommunikation, in: Tina Seidel/Andreas Krapp (Hg.), Pädagogische Psychologie, 6. Aufl., Weinheim: Beltz, S. 55–81.
Andreas W. Daum (1998): Wissenschaftspopularisierung im 19. Jahrhundert. Bürgerliche Kultur, naturwissenschaftliche Bildung und die deutsche Öffentlichkeit, 1848–1914, München: Oldenbourg, S. 459–471.
Mike S. Schäfer/Silje Kristiansen/Heinz Bonfadelli (2015): Wissenschaftskommunikation im Wandel. Relevanz, Entwicklung und Herausforderungen des Forschungsfeldes, in: dies. (Hg.), Wissenschaftskommunikation im Wandel, Köln: Herbert von Halem, S. 10–42.
Angela Schwarz (2003): Bilden, überzeugen, unterhalten. Wissenschaftspopularisierung und Wissenskultur im 19. Jahrhundert, in: Carsten Kretschmann (Hg.), Wissenspopularisierung. Konzepte der Wissensverbreitung im Wandel, Berlin: Akademie-Verlag, S. 221–234.

Studienleistung: Referat
Prüfungsleistung: Hausarbeit

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Wissenschaftskommunikation ist in den letzten Jahren vor allem durch die Klimakrise und die Corona-Pandemie ein in Gesellschaft, Medien und Sozialwissenschaften prominent verhandeltes Thema: Wie können wissenschaftliche Erkenntnisse adäquat in die verschiedenen gesellschaftlichen Teilbereiche kommuniziert werden, damit dieses Wissen zur Bewältigung unterschiedlicher Krisen verarbeitet werden kann? Wie organisiert sich im Normalbetrieb einer ‚Wissensgesellschaft‘ (Peter Weingart) die Kommunikation zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und Politik, Wirtschaft, Kunst, Kultur oder Bildung?

Beim aktuellen Hype um Wissenschaftskommunikation wird oftmals übersehen, dass es sie seit der Herausbildung moderner Wissenschaft gibt. Dabei änderten sich sowohl die Formen, in denen Wissen kommuniziert wurde, als auch die Publika, an die sie gerichtet war über die Zeit. Im deutschen Kontext sind die öffentlichen Experimente von Otto von Guericke mit seinen Magdeburger Halbkugeln oder Wilhelm von Humboldts Kosmos-Vorlesungen berühmte Beispiele für Wissenschaftskommunikation, die auch vor dem Internetzeitalter Massen erreichte. Stets war die Geschichte von Wissenschaftskommunikation dabei eng mit Wissenschafts-, Gesellschafts- und Mediengeschichte verwoben.
Ziel unseres Seminars ist es, Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein analytisches Problembewusstsein, Kenntnisse über grundlegende historische Entwicklungen sowie den Umgang mit historischen Quellen zum Thema zu vermitteln.

Das Seminar ist in drei Teile gegliedert:
Zu Beginn diskutieren wir kommunikationstheoretische Zugänge zum Thema und verbinden historische und soziologische Perspektiven.
Im zweiten Teil thematisieren wir historische Entwicklungen, Phasen und Brüche der Geschichte von Wissenschaftskommunikation seit dem 19. Jahrhundert. Dabei fokussieren wir auf Deutschland, beziehen jedoch auch internationale Entwicklungen ein, da Wissenschaftskommunikation seit jeher stark international war.
Schließlich bearbeiten wir im dritten Teil konkrete Fallbeispiele und Themenfelder aus der neuesten Geschichte. Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind eingeladen, Beispiele entlang ihrer Interessen vorzuschlagen. So könnte etwa untersucht werden, wie wissenschaftliches Wissen im Klimawandeldiskurs der letzten Jahrzehnte verarbeitet wird. Aber auch weniger kontroverse Themenfelder sind denkbar, z.B. wie pädagogisches Wissen zwischen Universität und dem Einsatz im schulischen Unterricht zirkuliert und sich dabei verändert. Schließlich bietet es sich an, exemplarisch nach der Wissenschaftskommunikation im Bereich Zeitgeschichte zu fragen, z.B. wie Forschungen zum Nationalsozialismus kommuniziert und von der deutschen Öffentlichkeit diskutiert werden.

Einführende Literatur:
Safia Azzouni (2017): Populäres Wissen und Medien, in: Marianne Sommer/Staffan Müller-Wille/Carsten Reinhardt (Hg.), Handbuch Wissenschaftsgeschichte, Stuttgart: J.B. Metzler, S. 333–341.
Martin W. Bauer (2017): Kritische Beobachtungen zur Geschichte der Wissenschaftskommunikation, in: Heinz Bonfadelli et al. (Hg.), Forschungsfeld Wissenschaftskommunikation, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 17–40.
Rainer Bromme/Dorothe Kienhues (2014): Wissenschaftsverständnis und Wissenschaftskommunikation, in: Tina Seidel/Andreas Krapp (Hg.), Pädagogische Psychologie, 6. Aufl., Weinheim: Beltz, S. 55–81.
Andreas W. Daum (1998): Wissenschaftspopularisierung im 19. Jahrhundert. Bürgerliche Kultur, naturwissenschaftliche Bildung und die deutsche Öffentlichkeit, 1848–1914, München: Oldenbourg, S. 459–471.
Mike S. Schäfer/Silje Kristiansen/Heinz Bonfadelli (2015): Wissenschaftskommunikation im Wandel. Relevanz, Entwicklung und Herausforderungen des Forschungsfeldes, in: dies. (Hg.), Wissenschaftskommunikation im Wandel, Köln: Herbert von Halem, S. 10–42.
Angela Schwarz (2003): Bilden, überzeugen, unterhalten. Wissenschaftspopularisierung und Wissenskultur im 19. Jahrhundert, in: Carsten Kretschmann (Hg.), Wissenspopularisierung. Konzepte der Wissensverbreitung im Wandel, Berlin: Akademie-Verlag, S. 221–234.

Studienleistung: Referat
Prüfungsleistung: Hausarbeit

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "BA-EM WS 22/23".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Diese Regel gilt von 06.10.2022 16:30 bis 15.10.2022 00:00.
    Die Anmeldung zu maximal 1 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Die Anmeldung ist möglich von 06.10.2022, 16:30 bis 15.10.2022, 23:59.
Veranstaltungszuordnung: