„Der Krieg ist der Vater aller Dinge“ – Heraklits Diktum hat für die Epoche der Frühen Neuzeit besondere Gültigkeit. Dies betrifft technische Bereiche (die Durchsetzung der Schusswaffen), Formen der Militärorganisation (Entstehung stehender Heere), die Kriegsfinanzierung (Steuerwesen), die Durchsetzung eines staatlichen Gewaltmonopols (Ablösung von Söldnerheeren), und nicht zuletzt Fragen der Mobilisierung der Gesellschaft zur organisierten Gewaltausübung sowie das Problem der Einhegung von Gewalt. Diese Themenfelder sollen im Seminar zur Sprache kommen.
Das Seminar bildet zusammen mit dem Seminar von Manfred Hettling über Krieg in der Moderne (Schwerpunktmodul Moderne) eine thematische Einheit. Ein Besuch beider Veranstaltungen bietet sich daher an, ist aber nicht zwingend Voraussetzung zur Teilnahme. Verpflichtend ist aber der Besuch der drei gemeinsam veranstalteten Sitzungen, die am 12. April, am 05. und am 12. Juli stattfinden. Diese drei Sitzungen finden abweichend von 16.00-18.00 Uhr statt!!!
Lit.: Hans Delbrück: Geschichte der Kriegskunst, Bd. 4: Die Neuzeit, ND 2000 [1920]; Geoffrey Parker: Die militärische Revolution. Die Kriegskunst und der Aufstieg des Westens 1500-1800, Frankfurt a.M. / New York 1990; Jürgen Luh: Kriegskunst in Europa 1650-1800, Köln / Weimar / Wien 2004; Eberhard Kessel: Die Wandlung der Kriegskunst im Zeitalter der Französischen Revolution, in: Militärgeschichte und Kriegstheorie in neuerer Zeit. Ausgewählte Aufsätze, hrsg. v. Johannes Kunisch, Berlin 1987, S. 19-45; Frank Tallett: War and Society in Early-Modern Europe 1495-1715, London 1992; Ronald G. Asch: Kriegsfinanzierung, Staatsbildung und ständische Ordnung in Westeuropa im 17. und 18. Jahrhundert, in: HZ 268 (1999), S. 635-671; Konrad Repgen: Kriegslegitimation in Alteuropa. Entwurf einer historischen Typologie, in: Ders.: Von der Reformation zur Gegenwart. Beiträge zu Grundfragen der neuzeitlichen Geschichte, Paderborn u.a. 1988, S. 67-83; Johannes Burkhardt: Die Friedlosigkeit der Frühen Neuzeit. Grundlegung einer Theorie der Bellizität Europas, in: Zeitschrift für Historische Forschung 24 (1997), S. 509-574; Konfessionsbildung und Staatsbildung. Konkurrierende Begründungen für die Bellizität Europas?, in: Andreas Holzem (Hg.): Krieg und Christentum. Religiöse Gewalttheorien in der Kriegserfahrung des Westens, Paderborn 2009, S. 527-553.
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