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Vorlesung: (V) Geschichte der Gesellschaftskritik im Medium der Literatur - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Vorlesung: (V) Geschichte der Gesellschaftskritik im Medium der Literatur
Untertitel Modul B.A./Lehramt: Literaturgeschichte 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart; IKEAS Deutschlandstudien Modul I: Kulturgeschichte, Master
Semester WS 2010/11
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 7
Heimat-Einrichtung Institut für Germanistik
Veranstaltungstyp Vorlesung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Mittwoch, 06.10.2010 08:15 - 09:45
Teilnehmende (Modul B.A./Lehramt: Literaturgeschichte des 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart
IKEAS Deutschlandstudien Modul I: Kulturgeschichte)
Studiengänge (für) B.A. DSL 60/90
LA Gymnasium/LA Sek.- und Förderschule
Master AVL 45/75/Master DSL 120/Master DLK 45/75
IKEAS
MA/LAG/LAS alte Ordnung wobl.
SWS 2

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Mittwoch: 08:15 - 09:45, wöchentlich(15x)

Kommentar/Beschreibung

Gesellschaftskritik in einem engeren Sinne setzt die Vorstellung der Gesellschaft als eines eigenständigen Feldes sozialer Interaktion und als Rahmenbedingung individuellen und gruppenbezogenen Erlebens und Interpretierens voraus. In diesem Sinne sind ihr Aufkommen und ihre Geschichte an die Prozesse der Ausdifferenzierung unterschiedlicher Wert- und Handlungssphären auf dem Weg zur Moderne gekennzeichnet und hängen in ihrer Reichweite eben auch davon ab, in welchem Sinne und in welchem Maße
grundlegende Merkmale gesellschaftlicher Moderne angenommen werden können bzw. sich auch – bspw. in Richtung einer wie immer auch begründeten Postmoderne – verändern. Zunächst einmal geht es dabei um den Zeitraum der letzten drei Jahrhunderte, in dem sich unter der Leitidee einer autonomen Kunst und Literatur zugleich ein weiteres Feld mit Anspruch auf Eigengesetzlichkeit herausgebildet hat, das nun – sei es in der Ablehnung jeden gesellschaftlichen Bezugs oder aber gerade in der Forderung nach einem dezidiert gesellschaftsbezogenen Engagement – als Korrelat, Korrektiv oder Gegenentwurf zu den jeweils spezifisch gesellschaftlichen Entwicklungen gesehen werden kann bzw. literaturgeschichtlich auch so in Erscheinung tritt. Das Panorama der damit verbundenen und in der Vorlesung zu erörternden Phänomene und Vorstellungen reicht entsprechend von der Aufklärung über die Französische Revolution, industriegesellschaftliche Entwicklungen und deren Kritik bis hin zu den utopischen, ideologischen und kritisch-reflexiven Ansätzen des letzten Jahrhunderts und der Gegenwart.
Literaturhinweise: Karl Mannheim: Ideologie und Utopie (1929). Frankfurt a.M. 81995; Jürgen Habermas: Strukturwandel der Öffentlichkeit (1962). Neuausgabe Frankfurt a. M. 1990; Michael Walzer: Kritik und Gemeinsinn. Berlin 1990; ders.: Zweifel und Einmischung. Gesellschaftskritik im 20.Jahrhundert. Frankfurt a. M. 1991; Andreas Kuhlmann (Hg.): Philosophische Ansichten der Kultur der Moderne. Frankfurt a. M. 1994; Charles Taylor: Das Unbehagen an der Moderne. Frankfurt a. M. 1995; Stephan Moebius, Gerhard Schäfer (Hg.): Soziologie als Gesellschaftskritik. Hamburg 2006; Rainer Forst u.a. (Hg.): Sozialphilosophie und Kritik. Frankfurt a.M. 2009.