MLU
Seminar: Humanistische Bildung kompostieren - Posthumanistische Herausforderungen - Details
Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Humanistische Bildung kompostieren - Posthumanistische Herausforderungen
Semester SoSe 2023
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 30
maximale Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Institut für Pädagogik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 13.04.2023 16:00 - 18:00, Ort: [FrSt] SR-1 - Haus 2
SWS 2
Sonstiges Diese Lehrveranstaltung ist im Studienbegleitprogramm von gender*bildet (Zertifikat Gender Studies) anrechenbar. Nähere Informationen finden Sie unter diesem Link: https://www.rektor.uni-halle.de/stabsstelle/vielfalt-chancengleichheit/gender_bildet/angebote_studierende/zertifikat/

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Bildung und Humanismus sind vielseitig in Versprechen für eine bessere Zukunft verstrickt. Bildung hat den Anspruch, das Individuum mit der gesellschaftlichen Ordnung zu vermitteln; der Humanismus wiederum, gerechte Humanität im Namen des Menschen zu vertreten und zu fordern. Als humanistische Bildung geht es dann darum, Menschlichkeit gezielt hervorzubringen und zu kultivieren. Insbesondere der Renaissance-Humanismus steht für den Versuch, die Zäsuren und Transformationen im Zuge der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit mit der Frage nach dem Wesen des Menschen zu beantworten und mit dem veränderten Selbstverständnis in Einklang zu bringen. Somit ging es darum, durch den aktiven Gebrauch von geistlicher Vernunft die Selbst-Bestimmung des Menschen voranzutreiben.

Es ist kaum ein Zufall, dass gerade feministische, postkoloniale, queere und auf disability studies beruhende Ansätze demgegenüber um eine kritische Position bemüht sind. Vergeschlechtlichte, rassifizierte, behinderte, sexualisierte oder als ‘Andere’ markierte Körper fielen aus der auf Geistlichkeit geprägten Logik seit jeher heraus, weil sie qua konstitutiver Verkörperung auch das Andere des humanistischen Ideals der Vernunft und der geistigen Rationalität markieren. Sie weisen im Gegenzug auf die Macht- und Herrschaftsgeschichte hin und machen deutlich, dass der vermeintlich universalistische Anspruch des Humanismus, für DEN Menschen im Allgemeinen zu sprechen, einer partikularen Identität angehört: Der humanistische Mensch steht somit für den mittel-europäischen cis Mann.

Das Seminar nimmt sich zum Ziel, zunächst den Verbindungen von Bildung und Humanismus anhand ausgewählter Grundlagentexte zu folgen, um sich daraufhin posthumanistischen Problematisierungen zuzuwenden. Schließlich soll es möglich werden, die politischen und ethischen Fragen zu diskutieren, welchen Stellenwert humanistische Bildung für eine gegenwärtige Pädagogik haben kann und sollte. Das Kompostieren steht vor diesem Hintergrund für eine dekonstruktive Praxis, das Material danach durchzugraben, ob sich darin nährstoffreiche Elemente finden lassen oder wovon der Abfall befreit werden muss, um gegebenenfalls fruchtbaren Kompost hervorzubringen.

---
Zur Einstimmung auf das Seminar zwei Podcast-Empfehlungen:
• Nora Hespers & Rita Molzberger: Akte(n) der Menschlichkeit … vom Random Act of Kindness und sozialer Phantasie. In: Was denkst du denn? Episode 132 vom 14. Oktober 2022 unter: https://www.wasdenkstdudenn.de/2022/10/14/episode-132-akten-der-menschlichkeit-vom-random-act-of-kindness-und-sozialer-phantasie/
• Jan Groos & Julia Grillmayr: Transhumanismus, Posthumanismus & Kompost. In: Future Histories. Episode S01E13 vom 19. Oktober 2019 unter: https://www.futurehistories.today/episoden-blog/s01/e13-julia-grillmayr-zu-transhumanismus-posthumanismus-kompost/

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "BA C2: Ansätze und Probleme pädagogischer Theorie (BA 180/90) SS 2023".
Um ein Modul und die zugehörigen Lehrveranstaltungen studieren zu können, müssen Sie sich im Löwenportal (https://loewenportal.uni-halle.de) für das entsprechende Modul anmelden. Die Anmeldung zu den Veranstaltungen des Moduls erfolgt separat im Stud.IP. Die Modulanmeldung ist i.d.R. 14 Tage vor bis 14 Tage nach Beginn der Vorlesungszeit möglich. Die exakten Termine werden vom Prüfungsamt per E-Mail und im Veranstaltungsverzeichnis des jeweiligen Semesters bekannt gegeben. Nur wenn ein Modul angemeldet ist, kann die Studienleistung von den jeweiligen Dozierenden verbucht werden und ist eine Anmeldung zur Prüfung möglich.
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Diese Regel gilt von 20.03.2023 09:00 bis 15.04.2023 23:59.
    Die Anmeldung zu maximal 2 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 23.03.2023 um 23:59 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.
  • Die Anmeldung ist möglich von 20.03.2023, 09:00 bis 15.04.2023, 23:59.
Veranstaltungszuordnung: