Panikartige Angst vor eigentlich ungefährlichen Sozialsituationen, eine nicht nachvollziehbar destruktive Selbstabwertung, die bis zu Suizidhandlungen führen kann, oder wiederum wahnhaft unrealistische Selbstüberhöhungen, in denen sich jemand gegen jede Evidenz etwa außergewöhnliche Talente, Beziehungen und Reichtümer zuschreibt – solche und eine Vielzahl weiterer Phänomene sind als psychische Störungen bekannt. Sie werden in umfangreichen Diagnosemanualen gesammelt, beschrieben und kategorisiert und im Allgemeinen als Ausdruck eines – wie auch immer im Detail beschaffenen – inneren Problems oder Defekts des betroffenen Individuums betrachtet. Doch verweisen nicht bereits die wenigen angedeuteten Symptombeschreibungen immer auch auf soziale Prozesse – auf als gefahrvoll gedeutete Interaktionen, auf die Bedeutung von Anerkennung durch andere für das eigene Selbstbild, oder soziale Ordnungen, in denen etwa mit Talenten etc. um Positionen und Macht konkurriert wird? Mit den Mitteln der Soziologie will das Seminar solchen und anderen Hinweisen nachgehen, um die Sozialität des Psychischen zu untersuchen und ihre Bedeutung sichtbar zu machen - es soll so zu einer gemeinsamen Diskussion darüber anregen.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: Spezielle Themen der Soziologie (ST) : „Angst, Depression und Schizophrenie als Formen sozialer Subjektivität. Soziologische Theorien psychischer Störung"".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
