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Seminar: [BA-EM] (Ost-)Deutschland in den 1990er Jahren: Vereinigung, Transformation, Gewalt - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [BA-EM] (Ost-)Deutschland in den 1990er Jahren: Vereinigung, Transformation, Gewalt
Semester WiSe 2023/24
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 19
maximale Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Freitag, 13.10.2023 10:00 - 12:00, Ort: Seminarraum 8 (R.2.35) [EA 26-27]

Räume und Zeiten

Seminarraum 8 (R.2.35) [EA 26-27]
Freitag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (13x)
Freitag, 17.11.2023 09:00 - 13:00
Keine Raumangabe
Freitag: 10:00 - 12:00, wöchentlich(1x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

In letzter Zeit wird viel über eine vermeintlich spezifische Identität „der“ Ostdeutschen diskutiert, und in der Regel gelten dann kollektive Erfahrungen aus den 1990er Jahren als deren Ausgangspunkte: die Erfahrung, eine neue politische und wirtschaftliche Ordnung übergestülpt zu bekommen („Kolonisierung“), Erfahrungen der Demütigung, der Entwertung von Lebensleistungen, von Massenarbeitslosigkeit und Ungleichbehandlung. Auch in Interviews, die Seminargruppen in den letzten Semestern mit halleschen Seniorinnen und Senioren geführt haben, blitzen diese Erfahrungen immer wieder auf – aber zugleich berichten die Interviewpartner auch von einem Zuwachs an Freiheit, an Lebens- und Konsumchancen und von der Erfahrung, sich unter anfangs widrigen Bedingungen aufgrund individueller Leistung erfolgreich behauptet zu haben. Eine ganz andere Dimension ostdeutscher Erfahrungen wird unter dem Schlagwort der „Baseballschlägerjahre“ verhandelt – nämlich die Alltäglichkeit mehr oder minder politischer, nicht zuletzt rassistischer Gewalt, die vor allem die damals Jugendlichen geprägt habe („Generation Hoyerswerda“).
Vor diesem Hintergrund untersuchen wir im Seminar drei Themenbereiche: die Debatten um eine Übernahme des bundesdeutschen politischen Systems in den „neuen Bundesländern“ (statt einer neuen gesamtdeutschen Verfassungsordnung), die ökonomische und soziale Transformationskrise sowie Erscheinungsformen politischer und rassistischer Gewalt.
Wir erschließen und diskutieren zum einen Interpretationen der Forschung: Wie erarbeitet man sich eine eigene, begründete Position zu in der Forschung strittigen Fragen? Zum anderen analysieren wir zu einzelnen Fallbeispielen Quellen – von Zeitungsartikeln über Behördenakten bis zu lebensgeschichtlichen Interviews – und üben anhand ihrer unsere quellenkritischen und hermeneutischen Kompetenzen. Schließlich entwickeln die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu exemplarischen Themen eigene Forschungsprojekte, setzen sich mit den jeweiligen Forschungsständen auseinander und recherchieren zur Beantwortung ihrer Fragen geeignete Materialien.
Zur vorbereitenden und begleitenden Lektüre empfehle ich: Steffen Mau: Lütten Klein. Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft, Berlin 2020, Ilko-Sascha Kowalczuk: Die Übernahme. Wie Ostdeutschland Teil der Bundesrepublik wurde, 2. Auflage München 2019.

Modulleistung: Sie recherchieren und schreiben eine Hausarbeit zu einem Thema Ihrer Wahl.

Studienleistung: Sie nehmen auf Basis vorbereitender Lektüre aktiv an den Seminardiskussionen teil, erstellen schriftliche Ausarbeitungen zu einzelnen Sitzungen und präsentieren in einer Sitzung ein ausgewähltes Thema.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "BA Geschichte Einführungsmodul Moderne WS 23/24".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung zu maximal 1 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.
  • Die Anmeldung ist möglich von 05.10.2023, 08:00 bis 13.10.2023, 23:59.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
Veranstaltungszuordnung: