Übung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin
Donnerstag, 09.04.2015 16:15 - 17:45, Ort: (Haus 30, SemR A)
Voraussetzungen
Hebraicum
Studiengänge (für)
- KE/D: BM AT, AM AT, Wahlbereich
- LAG mit Sprachwahl Hebräisch: BM ATNT, PM AT, AM AT (anstelle einer VL)
- BA mit Sprachwahl Hebräisch: BM ATNT, PM AT
- Master: SPM ATNTKG I–III
Die Texte der Propheten des Alten Testaments enthalten sehr unterschiedliche Vorstellungen vom „Tag Jhwhs“. Er kann einen Gerichtstag gegen Israel meinen, bisweilen ist er gegen ein Fremdvolk gerichtet. Andere Texte deuten den „Tag JHWHs“ als universales Weltgericht und führen damit in frühapokalyptische Vorstellungen hinein. Die neutestamentlichen Briefe und die Offenbarung beziehen ihn auf die mit Christi Parusie sich vollendende Endzeit. Daran anknüpfend wird darüber nachgedacht, welche Rolle die Vorstellung eines endzeitlichen Gerichtstages in unserem Denken spielt.
Die Herkunft der Vorstellung vom Tag Jhwhs liegt im Dunkeln. In der alttestamentlichen Forschung wurde in den letzten zehn Jahren gefragt, in welcher Beziehung die Tag-Jhwhs-Dichtungen des Zwölfprophetenbuchs zueinander stehen und welche Bedeutung des „Tages Jhwhs“ sich aus der Einzelbetrachtung der Texte und deren Intertextualität konstitutiert. Ferner hat man sich damit beschäftigt, ob die Texte redaktionsgeschichtlich für Erkenntnisse zur Entstehung des Zwölfprophetenbuchs ausgewertet werden können. Diesen Fragen wird in der Übung nachgegangen.