Entgegen der modernistischen Erwartung, dass die Institution ‘Chieftaincy’ im Zuge demokratischer Transformationen der Postkolonial- und Postapartheidzeit dem Untergang geweiht sei, hat sie sich im südlichen Afrika (und darüber hinaus) als vergleichsweise anpassungsfähig und resilient erwiesen. Dieses Seminar befasst sich zum einen mit den historischen Ent-wicklungen von Chieftaincy seit der vorkolonialen Zeit und konzentriert sich zum anderen auf das gegenwärtige Verhältnis von Chieftaincy und Staat. Hierbei stellen sich u.a. die Fragen, welche Rolle diese Institution in einer demokratischen Ordnung spielen kann oder ob sie grundlegenden demokratischen und rechtsstaatlichen Prinzipien zuwiderläuft und wie es insgesamt um ihre Legitimität im Vergleich zu staatlichen Institutionen bestellt ist.
Literaturempfehlung: Comaroff, J.L. & Comaroff, J. (eds.) (2018) The Politics of Custom: Chiefship, Capital, and the State in Contemporary Africa. Chicago: University of Chicago Press.
Krämer, M. (2016) Neither despotic nor civil: the legitimacy of chieftaincy in its relationship with the ANC and the state in KwaZulu-Natal (South Africa). Journal of Modern African Studies 54(1): 117-143.
Myers, J.C. (2008) Indirect Rule in South Africa: Tradition, Moder-nity, and the Costuming of Political Power. Rochester: University of Rochester Press.
Modulleistung:
Hausarbeit