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Übung: Ü (MA-MI-SM-TB) Geschichtsdebatten in Deutschland und Frankreich nach 1945 - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Übung: Ü (MA-MI-SM-TB) Geschichtsdebatten in Deutschland und Frankreich nach 1945
Semester SS 2011
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 0
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Leitung des Instituts für Geschichte
beteiligte Einrichtungen Zeitgeschichte
Veranstaltungstyp Übung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Freitag, 08.04.2011 16:15 - 18:00, Ort: (SR 222)
SWS 2

Räume und Zeiten

(SR 222)
Freitag, 08.04.2011 16:15 - 18:00
Freitag, 15.04.2011 14:30 - 17:00
Samstag, 16.04.2011 11:00 - 16:00
Freitag, 06.05.2011 14:30 - 17:00
Samstag, 07.05.2011 11:00 - 16:00
Freitag, 03.06.2011 14:30 - 17:00
Samstag, 04.06.2011 11:00 - 16:00

Studienbereiche

Kommentar/Beschreibung

Wenn Intellektuelle historische Ereignisse in ihrer epochalen Dimension neu bewerten, zielen die Debatten oft aufs Ganze der eigenen nationalen Identität. Fritz Fischer oder Daniel Goldhagen, Francois Furet oder Nolte vs. Habermas: Manch öffentlich inszenierter „Historikerstreit“ nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigte über Monate die überregionalen Feuilletons und fand seinen Niederschlag in den Geschichtsbüchern der nachfolgenden Generationen.
In unserer Übung wollen wir exemplarisch einige dieser Geschichtsdebatten in ihrer Entstehung, ihrem Verlauf und ihrer Wirkung untersuchen. Wir fragen uns, welche ursächliche Rolle wissenschaftsimmanente Beweggründe wie die Platzierung neuer Quellen(sorten) oder Methoden spielen? Wir betrachten die Argumentationsweise, die Rhetorik und das Rollenspiel der zentralen Meinungsführer sowie das mediale Feld, in dem sie sich bewegen. Und wir verfolgen die Dynamik der Debatte und ihre Ausnahme in andere gesellschaftliche Felder und Diskurse.
Drei große Geschichtsdebatten in Frankreich und Deutschland in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stehen im Fokus unserer Aufmerksamkeit:
1.) Die französische Debatte der achtziger Jahre um die Neubewertung der Französischen Revolution als politisch-mentalitätsgeschichtliches Datum zwischen „Gründungs-“Ereignis und „Legitimitätstransfer“.
2.) Die Debatte über die „Entfesselung“ des Ersten Weltkriegs als erste historische Kontroverse in der Bundesrepublik Deutschland in den sechziger Jahren (Fischer-Kontroverse).
3.) Der Streit um den Nationalsozialismus in Deutschland. Im Mittelpunkt steht die Goldhagen-Debatte, wobei wir andere Streitpunkte aus den letzten drei Jahrzehnten mit einbeziehen: Historikerstreit, Wehrmachtsausstellung, Holocaustmahnmal.

Leseempfehlungen: Martin Sabrow, Ralph Jessen u. Klaus Große Kracht: (Hg.): Zeitgeschichte als Streitgeschichte. Große Kontroversen seit 1945, München 2003. Klaus Große Kracht: Die zankende Zunft. Historische Kontroversen in Deutschland nach 1945, Göttingen 2005. Fritz von Klinggräff/Alexander Smoltcyk: Auf der Suche nach der verlorenen Revolution, Berlin 1989. Michael S. Cullen (Hg.): Das Holocaust-Mahnmal. Dokumentation einer Debatte, München 1999; Norbert Frei: 1945 und wir. Das Dritte Reich im Bewusstsein der Deutschen, München 2009. Dieter Hoffmann, Der Sprung ins Dunkle. Oder wie der 1. Weltkrieg entfesselt wurde, Leipzig 2010.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldung gesperrt (global)".
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