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Seminar: Heimerziehung devianter Jugendlicher im 20. Jahrhundert - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Heimerziehung devianter Jugendlicher im 20. Jahrhundert
Semester WS 2020/21
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 27
maximale Teilnehmendenanzahl 30
Wartelisteneinträge 3
Heimat-Einrichtung Institut für Pädagogik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Montag, 09.11.2020 18:00 - 19:30, Ort: (online)

Themen

Einführung und Seminarplanung, Die Entdeckung des Jugendlichen als soziales Problem im Kaiserreich, „Erziehung statt Strafe“: Die Pädagogisierung des Jugendrechts im Kaiserreich, Jugendfürsorge in der Weimarer Republik: Reformansätze, Die „Krise der Fürsorgeerziehung“ und der Abbau der Jugendfürsorge am Ende der Weimarer Republik, Heimerziehung während des Nationalsozialismus: Brüche und Kontinuitäten, „Schläge im Namen des Herrn“: Die neuerliche politische und wissenschaftliche Debatte über die Heimerziehung in der frühen Bundesrepublik, Jugendfürsorge in der Nachkriegszeit und in den 1950er Jahren: Reformen unter konservativen Vorzeichen?, Theoretische Annäherungen an den Alltag in der geschlossenen Heimerziehung: Erving Goffmans Konzept der „totalen Institution“, Zugänge zur Alltagsgeschichte der Fürsorgeerziehung, Aus der Perspektive der Betroffenen: Interviews als zeithistorische Quellen, Exkurs: Heimerziehung in der DDR, Heimkritik und Heimreformen in den 1960er und 1970er Jahren in der Bundesrepublik

Räume und Zeiten

(online)
Montag: 18:00 - 19:30, wöchentlich (13x)

Kommentar/Beschreibung

Die Geschichte der deutschen Jugendfürsorge und speziell die Fremdplatzierung von Kindern und Jugendlichen, deren Verhalten als nicht gesellschaftskonform angesehen wurde, in Erzie-hungsheimen ist in der historischen und historisch-pädagogischen Forschung ein vieldiskutiertes Thema. Von staatlichen Institutionen angeordnet, waren es vor allem kirchliche Heime, in de-nen die Kinder und Jugendlichen untergebracht wurden. In den letzten Jahren entfachten er-schütternde Berichte von Betroffenen der bundesdeutschen aber auch der DDR-Jugendfürsorge eine neuerliche politische und wissenschaftliche Diskussion.

Anhand von Forschungsliteratur und zahlreicher unterschiedlicher Quellendokumente werden wir im Seminar nach der Herkunft und den Entstehungszusammenhängen der Fürsorgeerziehung im Kaiserreich fragen und ihre Entwicklung und Wandlung über die Weimarer Republik und die NS-Zeit bis in die 1970er Jahre des 20. Jahrhunderts verfolgen. Seitenblicke werden auch auf die DDR-Jugendfürsorge und die dortigen Problematiken möglich sein. Dabei wird uns auch in-teressieren, welche Zuschreibungen devianten Verhaltens der Jugendlichen zur Intervention der Jugendfürsorge und letztlich zur Heimeinweisung führten. Des Weiteren werden wir uns auch spezifischen methodischen Fragen, wie dem Umgang mit Zeitzeugeninterviews, und theo-retischen Zugängen zum Leben in „totalen Institutionen“ zuwenden.

Einführende Literatur

Carola Jüllig: Zwischen Rettungshaus und „Fürsorgehöllen“, in: Ursula Röper/Carola Jüllig (Hrsg.): Die Macht der Nächstenliebe. Einhundertfünzig Jahre Innere Mission und Diakonie 1848-1998, Berlin 1998, S. 182-191.
Markus Köster: Die Fürsorgeerziehung, in: Thomas Küster/Ders. (Hgg.): Zwischen Disziplinierung und Integration. Das Landesjugendamt als Träger öffentlicher Jugendhilfe in Westfalen und Lippe (1924-1999), Paderborn 1999, S. 155-169.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "C3: Aspekte historischer Erziehungswissenschaft (BA 180) WS 2020/21".
Um ein Modul und die zugehörigen Lehrveranstaltungen studieren zu können, müssen Sie sich im Löwenportal (https://loewenportal.uni-halle.de) für das Modul anmelden. Die Anmeldung zu Veranstaltungen im Modul erfolgt dann erst später in Stud.IP. Die Modulanmeldung ist i.d.R. 14 Tage vor bis 14 Tage nach Beginn der Vorlesungszeit möglich. Die exakten Termine werden vom Prüfungsamt per E-Mail und im Veranstaltungsverzeichnis des jeweiligen Semesters bekannt gegeben. Nur wenn ein Modul angemeldet ist, kann die Studienleistung von den Dozierenden verbucht werden und ist eine Anmeldung zur Prüfung möglich.
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 05.10.2020, 09:00 bis 06.11.2020, 23:59.
  • Diese Regel gilt von 28.09.2020 09:00 bis 06.11.2020 23:59.
    Die Anmeldung zu maximal 2 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 09.10.2020 um 23:59 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.
Veranstaltungszuordnung: