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Seminar: (LA-B) Einführung in die Theorien der Geschichtsdidaktik - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: (LA-B) Einführung in die Theorien der Geschichtsdidaktik
Semester SS 2015
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 5
erwartete Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Leitung des Instituts für Geschichte
beteiligte Einrichtungen Neuere Geschichte (16.-18. Jahrhundert)
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Montag, 13.04.2015 10:00 - 12:00, Ort: (SR 225)
Teilnehmende Die Veranstaltung ist für LA-Studierende im Fach Geschichte ab dem ersten Semester geöffnet. Die Teilnahme wird empfohlen ab dem zweiten Semester.
Voraussetzungen keine
Lernorganisation wöchentliche schriftliche Lektürevorbereitungen (davon zwei bis drei benotet) [Studienleistung]
Feedback zu den Bearbeitungsaufgaben erfolgt jeweils am Beginn der Sitzung.
Die Sitzungen selbst erfolgen schwerpunktmäßig in Plenumsdiskussionen, in Anwendungsphasen auch in Partner- oder Gruppenarbeit.
Leistungsnachweis zweistündige Modulabschlussklausur zu Beginn der vorlesungsfreien Zeit
Studiengänge (für) LA-Geschichte:
LAG
LAS
LAF
SWS 2
Sonstiges Studienmodule: Module 2014: LA Geschichte Didaktik Basismodul
Studienbereiche:
• Philosophische Fakultät I - Sozialwissenschaften und historische Kulturwissenschaften > Institut für Geschichte > Allgemein
• Philosophische Fakultät I - Sozialwissenschaften und historische Kulturwissenschaften > Institut für Geschichte > neu_LA-Studiengänge
• Philosophische Fakultät I - Sozialwissenschaften und historische Kulturwissenschaften > Institut für Geschichte > Abteilung Didaktik der Geschichte

Heimat-Einrichtung:
Leitung des Instituts für Geschichte

Räume und Zeiten

(SR 225)
Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (13x)
Keine Raumangabe
Mittwoch, 15.07.2015 10:00 - 12:00

Kommentar/Beschreibung

Beschreibung des Moduls
Das Basismodul Geschichtsdidaktik besteht aus einem Proseminar, das jedes Semester stattfindet, und einer Vorlesung, die einmal pro Studienjahr angeboten wird. Entsprechend sind die Veranstaltungen dieses Moduls entweder in einem oder über zwei Semester verteilt zu besuchen. Beide Veranstaltungen setzen sich mit zentralen Kategorien, theoretischen Ansätzen und Verfahrensweisen der Geschichtsdidaktik auseinander und dienen dazu, die Lehramtsstudierenden systematisch in die Geschichtsdidaktik einzuführen, um ihnen eine Orientierung in dieser Teildisziplin der Geschichtswissenschaft zu ermöglichen.
Im Proseminar sollen die Lehramtsstudierenden sich grundlegende Kenntnisse zu den Hauptfeldern der Geschichtsdidaktik, zum Erzählen als historiographische Darstellungsform und zum Prozess der Herausbildung der modernen Geschichtsdidaktik erarbeiten und reflektieren, um zu lernen, geschichtsdidaktische Positionen z.B. auf ihre Triftigkeit, ihre gegenseitige Kompatibilität oder ihr Anwendungspotential zu überprüfen. Dabei können die Studierenden ihre Fertigkeiten in der kritischen Textanalyse üben, ausbauen und systematisieren.
Die begleitende Vorlesung schließlich verschafft der/dem Studierenden ein grundlegendes Überblickswissen über die Geschichtsdidaktik als theoretisches, empirisches und pragmatisches Arbeitsfeld.
Studiengänge, Umfang und Prüfungsleistung
In allen Veranstaltungen wird regelmäßige Teilnahme, im Proseminar darüber hinaus aktive Mitarbeit erwartet. Im Proseminar fertigen die Studierenden eine Klausur im Umfang von zwei Zeitstunden an. In der Vorlesung ist keine Prüfung vorgesehen, aber eine gründliche Vor- und Nachbereitung der Vorlesungen ist im Rahmen des Selbststudiums unerlässlich. Das Proseminar wird auf der Grundlage der Klausurergebnisse.
In allen modularisierten Lehramtsstudiengängen (Gymnasium, Sekundarschule, Förderschule) ist das Basismodul Geschichtsdidaktik obligatorisch und unterliegt einer Benotung, die mit 5 LP in die Abschlussnote des Studienganges eingeht.
BA-LAG-95/90 Besuch des Basismoduls Geschichtsdidaktik 1.-3. Semester
BA-LAS-80/75 Besuch des Basismoduls Geschichtsdidaktik 1.-3. Semester
BA-LAFSS-40 Besuch des Basismoduls Geschichtsdidaktik 1.-3. Semester
BA-LAFSGS-25 Besuch des Basismoduls Geschichtsdidaktik 1.-3. Semester

- Geschichte ist was im Geschichtsbuch steht. (Positivismus III)
- Theorie ist unnötig kompliziert und überflüssig - wir wollen lediglich wissen, wie es 'eigentlich'/'tatsächlich' gewesen ist. (Theoriephobie)
- Geschichtsdidaktik ist dazu da, um uns vorzuführen, wie man Geschichtsunterricht macht - alles andere brauchen wir nicht, vielen Dank! (Methodenzentrismus/Bildungsutilitarismus)

Aus der Sicht der Geschichtswissenschaft und ihres Teilbereichs, der Didaktik der Geschichte, sind das alles wissenschaftlich unhaltbare Positionen. Denn:
- Geschichte ist nicht eine Ansammlung von Fakten, sondern Deutung und Sinnbildung. (Konstruktivismus)
- Quellen sind echt (=authentisch), aber nicht "wahr". Zumindest aber liegt diese "Wahrheit" im Auge des Betrachters. (Standortgebundenheit)
- Geschichtsbücher enthalten keine Wahrheiten, sondern Geschichtsbilder. (Kanon)
- Theoretische Kenntnisse sind die Grundlage einer reflektierten und differenzierten Auseinandersetzung mit Geschichte; ohne theoretischen Vorgriff kann man Geschichte weder analysieren noch erzählen - geschweige denn vermitteln! (Theoriegebundenheit historischer Erkenntnis)
- Geschichtsdidaktik erschöpft sich keineswegs in Unterrichtsmethodik oder Pragmatik (das sind beides nur Teilbereiche der Geschichtsdidaktik), sondern stellt die Wissenschaft vom Geschichtsbewusstsein dar, die sich sowohl inner- als auch außerschulisch (ja, sogar tatsächlich: gesamtgesellschaftlich) mit der sinnbildenden Verarbeitung von Zeiterfahrungen und historischem Wissen auseinandersetzt.

Das sagt Ihnen (noch) nichts? Das muss es auch (noch) gar nicht. Dazu kommen Sie ja ins Basismodul:
Um zu lernen sich in dieser terra incognita, in diesem unbekannten und unvertrauten Gebiet, zu orientieren und zurechtzufinden. Hier werden Sie systematisch in die grundlegenden Kategorien, Strukturen, Prinzipien, Modelle und Theorien der Geschichtsdidaktik sowie in ihren Begriffsapparat eingeführt.

Das klingt nach Arbeit? Das soll es ruhig: Vor den Erfolg haben die Götter bekanntlich den Schweiß gesetzt. Von nichts kommt nichts.

Das klingt nach einem potentiellen "Kulturschock"? Das ist okay, denn der anfängliche "Schock" wird allmählich der Erkenntnis weichen und Sie werden die Chance bekommen, die Dinge in einem neuen Licht zu sehen und sich von den falschen Vorstellungen zu befreien, die Ihnen in neun Jahren Schule im Fach Geschichte anerzogen wurden. Sie können sich im kritischen historischen Denken üben. Sie können lernen mit geschichtsdidaktischen Theorien sach- und fachgerecht umzugehen und so Ihre Theoriephobie überwinden. Sie können lernen zu argumentieren und zu diskutieren, zu kritisieren und sich - wie Immanuel Kant das genannt hat - Ihres eigenen Verstandes ohne die Hilfe Anderer zu bedienen. Für soviel Emanzipation ist ein bißchen anfänglicher "Kulturschock" ein durchaus vertretbarer Preis.

Was Sie dafür brauchen? Nicht viel und doch einiges: Die Bereitschaft, gründlich zu lesen, mitzudiskutieren und Texte "gegen den Strich zu bürsten", Neugier darauf, den Dingen auf den Grund zu gehen, Freude am selber Denken, die nötige Hartnäckigkeit, um nicht gleich beim ersten Hindernis die Flinte ins Korn zu schmeißen, aktive (und passive!) Kritikfähigkeit und ein echtes Interesse an der Sache - - nämlich der Geschichtsdidaktik UND dem Beruf des Geschichtslehrers bzw. der Geschichtslehrerin.

Haben Sie das?!? - Willkommen an Bord!
Sind Sie sich nicht sicher?!? - Finden Sie es heraus!

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldung gesperrt (global)".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist gesperrt.