Nach der Selbstenttarnung des sogenannten NSU („Nationalsozialistischer Untergrund“) im Jahr 2011 begann sich auch die Geschichtswissenschaft etwas intensiver mit Formen rechter Gewalt und mit Rechtsterrorismus auseinanderzusetzen. In den Politik- und Sozialwissenschaften wurden solche Themen hingegen schon seit längerem erforscht, jedoch vor allem im Blick auf die Jahre nach etwa 1970. Dabei reichen die Traditionen des Rechtsterrorismus in Deutschland bis in die 1920er-Jahre zurück.
In unserer Übung betrachten wir die Geschichte des Rechtsterrorismus zunächst für folgende fünf Zeitschnitte: 1919 bis 1923; 1945 bis 1949; 1978 bis 1982; 1998 bis 2002 und 2019 bis 2023. In einer vergleichenden Längsschnittanalyse gehen wir dann anhand von ausgewählten Kategorien und Schlüsselbegriffen Fragen der Kontinuitäten und Diskontinuität nach (Kategorien sind z.B.: Vergemeinschaftung, Gender, Gewalt, Staatsschutz und Erinnerungspolitik).
Nach der Auftaktsitzung starten wir am 12. Mai mit einer Exkursion nach Nürnberg zur Ausstellung „Rechtsterrorismus. Verschwörung und Selbstermächtigung – 1945 bis heute“ im Memorium Nürnberger Prozesse. Danach finden die Lehrveranstaltungen blockweise an der MLU Halle statt. Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 20 beschränkt.
Tobias Hof: Die Geschichte des Terrorismus. Von der Antike bis zur Gegenwart, Stuttgart 2022.
Erforderliche Leistungen: Teilnahme an der Exkursion, regelmäßige und aktive Teilnahmen an den Sitzungen, Lektüre der angegebenen Texte zur Vorbereitung, Übernahme eines Impulsreferats.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: [BA-VM-S] [Übung] Rechtsterrorismus. Erforschung und Diskurs".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
Die Anmeldung ist möglich von 20.03.2023, 00:00 bis 21.04.2023, 23:59.