Digitale Editionen mittels XML und TEI. Einführung für Anfänger
Die Digital Humanities gewinnen immer mehr an Bedeutung und damit auch die Aufgabe, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Ein Aspekt der digitalen Welt des Historikers ist das Erstellen von digitalen Editionen. Damit ist nicht das Onlinestellen von PDF-Dateien einer Druckversion gemeint, sondern das „Lesbarmachen“ von Texten möglichst unabhängig von den potentiellen Präsentationmedien. Eine Voraussetzung dafür ist die Kodierung eines transkribierten Textes nach allgemein anerkannten Standards (TEI = Text Encoding Initiative) in einer standardisierten Sprache (XML = Extensible Markup Language).
Gegenstand der Übung ist die Kodierung eines bereits transkribierten Stadtbuchtextes aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts.
Die Übung richtet sich an Interessierte Anfänger ohne Vorkenntnisse in XML und TEI, und da auch der Dozent über kaum mehr als rudimentäre Grundkenntnisse verfügt geht es in der Veranstaltung um ein gemeinsames „leraning by doing“.
Für die Veranstaltung wird ein Laptop oder dergleichen benötig, auf dem ein XML-Editor installiert ist (vorzugsweise Oxygen).
Damit Sie wissen worauf Sie sich einlassen ein Textbeispiel:
1. Ohne Kodierung (quasi der sichtbare Text der digitalen Edition):
„Nicleſch hofeman korschner, hat mit gunst des Erban Rathes uff einen rechten gewenlichen widerkauff verkauft Inn vnd vff sein haws in der krenczelgasse […].“
2. Mögliche Kodierung nach TEI (quasi der unsichtbare Text der digitalen Edition):
<p> <seg type="incipit"> <persName ref="#HoffmannNikolaus01"> <forename>Nicleſch</forename> <surname>hofeman</surname> </persName> <rs ref="#BerufKürschner01">korschner</rs>, hat mit gunst des Erban<lb/> Rathes uff einen rechten gewenlichen widerkauff<index> <term>Wiederkauf</term> </index> <choice> <abbr>v(er)kauft</abbr> <expan>verkauft</expan> </choice></seg> Inn vnd vff sein haws in der <rs ref="#Kränzelg01">krenczelgasse</rs><choice></p> […]