Russland und / oder der Westen? Diese (auch geschichtsphilosophische) Opposition existierte bereits vor der Polemik zwischen Westlern und Slavophilen und setzt sich bis heute fort. In diesem PS werden russische Konzeptualisierungen von Europa in literarischen Texten als (Gegen)Entwürfe zur Kulturpolitik und den soziokulturellen Wandel seit den petrinischen Reformen als mitunter radikal verstandene „Europäisierung“ bis zur Gegenwart erörtert. Wie und in welchem funktionalen Kontext wird Europa aus dieser Perspektive (de)konstruiert? Wie verhält es sich zu anderen geopolitischen Vorstellungen? Inwiefern war und ist es für die russische nationale Identitätskonstruktion zentral?