MLU
Seminar: Die kulturelle Vision arabischer Juden und die zionistische Politik im Yishuv (1908 – 1948) - Details
Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Die kulturelle Vision arabischer Juden und die zionistische Politik im Yishuv (1908 – 1948)
Veranstaltungsnummer OSW.02182.04
Semester WiSe 2023/24
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 6
erwartete Teilnehmendenanzahl 12
Heimat-Einrichtung Jüdische Studien / Judaistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Dienstag, 17.10.2023 10:15 - 11:45
Voraussetzungen Diese Lehrveranstaltung ist im Studienbegleitprogramm von gender*bildet (Zertifikat Gender Studies) anrechenbar. Nähere Informationen finden Sie unter diesem Link (https://www.rektorin.uni-halle.de/stabsstellen/vielfalt-chancengleichheit/gender_bildet/angebote_studierende/zertifikat/).
SWS 2
ECTS-Punkte 10

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Freitag: 12:15 - 13:45, wöchentlich
Freitag, 22.12.2023 12:15 - 13:45

Studienbereiche

Kommentar/Beschreibung

Die Standartwerke zur Geschichte und Literatur des Nahen Ostens werden bis zum heutigen Tag fast durchgängig aus westlicher Perspektive geschrieben. Ein Grund hierfür mag sein, dass ihre Autor*innen oft ashkenazische Jüd*innen sind. So darf man in Werken zur Geschichte des Zionismus im Nahen Osten (Yeshuv) selbstverständlich die Namen von Chaim Weizmann, Ze‘ev Jabotinsky, A.D. Gordon, David Ben-Gurion, Rav Abraham Kook oder in Werken zur Geschichte der Literatur des Yeshuv die Namen von Ahad Ha‘am, Haim Brenner, Shmuel Agnon, Saul Tschernichowski oder Hayim Bialik erwarten. Es fehlen jedoch meist die Namen und Stimmen der sefardischen oder arabischen Juden und Jüdinnen, deren Familien oft schon Jahrhunderte in der Levante gelebt haben, wie Nissim Malul, Haim Ben-Kiki, Esther Moyal, Jacqueline Kahanoff, Moise Ventura, Israel Moshe Hazan, Abraham Shalom Yahuda oder Eliyahu Eliachar. Hierdurch finden die Erfahrungen dieser in engem Kontakt mit der muslimischen Bevölkerung lebenden arabischen Juden bis zum heutigen Tag kaum eine historiographische Berücksichtigung. Das Seminar möchte im Werk einiger der genannten Autoren deren kulturellen Vorstellungen für ein Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen in der Levante herausarbeiten. Einen Schwerpunkt wird die Frage bilden, inwiefern es einen konzeptionell eigenständigen sefardischen Zionismus gab und gibt. Als Quellen werden insbesondere die sefardischen Zeitungen ha-Po'el ha-Za'ir, ha-Herut und ha-Zvi dienen.

Literatur:
Itzhak Bezalel, You were Born Zionists. The Sephardim in Eretz Israel in Zionism and the Hebrew Revival during the Ottoman Period (hebr.), Jerusalem 2007.
Reuven Snir, Arabness, Jewishness, Zionism. A Clash of Identities in the Literature of Iraqi Jews (hebr.), Jerusalem 2005.
Abigail Jacobson and Moshe Naor, Oriental Neighbors. Middle Eastern Jews and Arabs in Mandatory Palestine, Waltham 2016.
Yehouda Shenhav, The Arab Jews. A Postcolonial Reading of Nationlism, Religion, and Ethnicity, Stanford 2006.
Lital Levy, Poetic Trespass. Writing Between Hebrew and Arabic in Israel/Palestine, Princeton 2014.