Zur Selbstbeschreibung der Moderne zählt auch die Vorstellung wechselseitiger Toleranz, die Pluralität religiöser Bekenntnisse und Religionen. In der Vormoderne war dies anders. Hier wurde es in den meisten Gemeinwesen als notwendig angesehen, religiöse Konformität notfalls mit Gewalt zu erzwingen. Im Seminar soll zum einen untersucht werden, wo und aus welchen Gründen religiöse Konformität als notwendig angesehen wurde, und mit welchen Mitteln dies jeweils durchgesetzt werden sollte. Zum anderen geht es darum, welche Gruppen und Akteure in der Frühen Neuzeit sich gegen die Erzwingung religiöser Konformität aussprachen, mit welchen Argumenten sie die Auseinandersetzung führten und welcher Stellenwert dabei dem Begriff und der Vorstellung von „Toleranz“ zugebilligt wurde.
Literatur: Jedem Seminarteilnehmer zur einführenden Lektüre ans Herz gelegt sei Rainer Forst: Toleranz im Konflikt. Geschichte, Gehalt und Gegenwart eines umstrittenen Begriffs, Frankfurt a.M. 2003.
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