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Seminar: „Hamlet“: Modell und Maschine - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: „Hamlet“: Modell und Maschine
Untertitel (Modul Master: Rezeption, Produktion, Translation und Transfer)
Semester SS 2010
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 4
Heimat-Einrichtung Institut für Germanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Mittwoch, 07.04.2010 10:15 - 11:45, Ort: (Herweghstr. 96, ÜR A)
Studiengänge (für) Master AVL 45/75
MA/LAG/LAS alte Ordnung wobl.
SWS 2

Räume und Zeiten

(Herweghstr. 96, ÜR A)
Mittwoch: 10:15 - 11:45, wöchentlich (15x)

Kommentar/Beschreibung

Shakespeares Schauspiel vom Aufklärungsanspruch und Aufklärungswahn des Prinzen „Hamlet“ (1602) gehört zu den bekanntesten und zugleich doch auch rätselhaftesten Texten der Weltliteratur. Die Geschichte von Macht und Verbrechen, Aufklärung und Wahn, Selbstsuche und politischem Handeln bzw. von deren Umkehrung in gesellschaftliche Zwang und individuellen Untergang bietet offensichtlich genügend Anstöße und Irritationen, die in unterschiedlichen Feldern und zu unterschiedlichen Zeiten von Künstlern und Wissenschaftlern immer wieder aufgenommen wurden, sei es um Pathologien zu beschreiben, anthropologische Fragen zu verfolgen oder auch um aufs Neue künstlerische Gestaltungsmöglichkeiten zu erkunden. Das Seminar wird sich im zunächst mit dem Text selbst, nicht zuletzt auch mit Shakespeares Quellen, und mit den Zeitumständen befassen, in denen das Stück geschaffen wurde und auf die es möglicherweise reagiert. Fragen der Textedition werden dabei ebenfalls eine Rolle spielen und auch die Möglichkeiten und die Geschichte der Übersetzungen. In einem zweiten Teil werden dann ausgewählte Rezeptionsakte: Inszenierungen, Bearbeitungen und Weiterführungen des Stoffes vorgestellt, wobei hier neben wichtigen literarischen Werken (u. a. Klingemann: Nachtwachen. Von Bonaventura [1804], Karl Gutzkow: Hamlet in Wittenberg [1835], Holz/Schlaf: Papa Hamlet [1889], Alfred Döblin: Hamlet oder Die lange Nacht nimmt ein Ende [1956], Tom Stoppard: Rosencrantz and Guildenstern are Dead [1967], Heiner Müller: Hamletmaschine [1979], John Updike: Gertrude and Claudius [2000]) auch filmische Adaptionen (Ernst Lubitsch 1942, Mel Brooks 1983) und Werke der bildenden Kunst, aber auch die Forschungsgeschichte als eine Form der Rezeption und des Transfers in den Blick genommen werden.
Textgrundlagen: Shakespeare Hamlet. Text, Übersetzung, Erläuterungen und Kommentar von H. M. Klein. 2 Bde., Stuttgart 1986 (RUB 8243/8244); Thompson, Ann and Neil Taylor (eds.): Hamlet. The Arden Shakespeare, third series Volume one. London: Arden 2006. (ISBN 1904271332).
Literaturhinweise: Ina Schabert (Hg.): Shakespeare-Handbuch. Stuttgart 52009; Stephen Greenblatt: Will in der Welt. Wie Shakespeare zu Shakespeare wurde. Berlin 2004; Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Stuttgart 1989; Ulrich Suerbaum: Shakespeares Dramen. Düsseldorf München 1980; Dietrich Schwanitz: Shakespeares Hamlet und alles, was ihn für uns zum kulturellen Gedächtnis macht. Frankfurt a. M. 2006; Dieter Mehl: Shakespeares Hamlet. München 2007.