Der Erste Weltkrieg bedeutete für Europa eine bis heute unterschätzte tiefe Zäsur, die auf allen Gebieten des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens, speziell aber auch innerhalb der Kirchen und der Theologenzunft, zu Neuorientierungen und Positionierungen führte. Anhand exemplarischer Quellen soll in diesem Seminar ein Überblick über die Ereignisgeschichte ab 1918 vermittelt und gleichzeitig die spezifischen Reaktionen der katholischen und der evangelischen Kirchen auf den Versailler Vertrag, die Entstehung und die weitere Entwicklung der Weimarer Republik erarbeitet werden. Einzelne Themen werden u.a. die Reaktion auf das Kriegsende, Versailler Vertrag und Dolchstoßlegende, das Staat-Kirche-Verhältnis in der Weimarer Reichsverfassung, die Neuorganisation der evangelischen Kirche, neue theologische Richtungen („Theologie der Krise“, „Lutherrenaissance“) und die Haltung der Kirchen zu gesellschaftlichen Fragen (Arbeitslosigkeit, nationale Frage) sein. Gleichzeitig wird in die Methoden kirchengeschichtlichen Arbeitens eingeführt. Erwartet wird regelmäßige Quellenlektüre, die Übernahme eines Referats und eines Protokolls.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldung gesperrt (global)".