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Seminar: [BA-MH] Revolten. Interdisziplinäre Ansätze zur Analyse und Interpretation kollektiver Gewalt in modernen Gesellschaften - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [BA-MH] Revolten. Interdisziplinäre Ansätze zur Analyse und Interpretation kollektiver Gewalt in modernen Gesellschaften
Semester SoSe 2024
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 19
maximale Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Freitag, 10.05.2024 10:00 - 12:00, Ort: Seminarraum 12 (R.2.40) [EA 26-27]

Studienbereiche

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Wir beschäftigen uns in diesem Seminar vergleichend mit mehreren kollektiven Gewaltereignissen in Deutschland und Großbritannien während des 19. und 20. Jahrhundert. Das Spektrum reicht von Landarbeiterrevolten über Lynchmorde, Bergarbeiterstreiks und Konflikte ethnischer Communities mit der Polizei bis hin zu den rassistischen Pogromen der 1990er Jahre. Den Ereignissen war gemeinsam, dass sie als lokal begrenzte Gewaltausbrüche die Zeitgenoss*innen einerseits überraschten, andererseits aber jeweils als Indikatoren für einen größeren gesellschaftlichen Konflikt aufgefasst wurden (und insofern dann vielleicht doch nicht ganz so überraschend erschienen). Im Unterschied zu Revolutionen führten Revolten nicht zu politischen und sozialstrukturellen Systembrüchen, sehr wohl aber konnten sie (begrenzte) gesamtgesellschaftliche Folgen haben.
Zur Interpretation kollektiver Gewalt bedienen sich Historiker*innen häufig theoretischer Konzepte und Untersuchungsstrategien, die sie aus Nachbardisziplinen wie der Soziologie oder der Ethnologie entlehnen. Hier liegt der methodologische Schwerpunkt des Seminars: Welche Kriterien müssen die Theorien und Methoden anderer Disziplinen erfüllen, damit wir Historiker*innen mit ihrer Hilfe zu plausiblen Antworten auf unsere (historiographische) Fragen kommen können? Und wie gehen wir beim Transfer solcher Untersuchungsstrategien auf unsere Gegenstände und auf der Basis unseres Quellenmaterials vor? Welche Probleme gilt es zu lösen, welche Chancen bietet dieses Vorgehen, wo liegen seine (Erkenntnis-)Grenzen? All dies versuchen wir zu ermitteln – durch praktisches Anwenden der verschiedenen Untersuchungsstrategien.
Je nach Ihrem Studiengang absolvieren Sie am Ende des Seminars Ihre Modulprüfung in Form einer Klausur (Bachelor und Lehramt Gymnasien) oder einer mündlichen Prüfung (Lehramt Sekundarschule).
Als Studienleistungen erwarte ich von Ihnen zum einen die regelmäßige aktive Mitarbeit (d.h. Sie bereiten die Sitzungen durch Lektüren anhand der Arbeitsaufträge vor und beteiligen sich auf dieser Basis am Seminargespräch), zum anderen die verantwortliche Vorbereitung und Durchführung einer Sitzung zu einer der Revolten (je nach Zahl der Teilnehmer*innen zusammen mit anderen).
Zur Einstimmung empfehle ich Ihnen: Helmut Willems: Jugendunruhen und Protestbewegungen. Eine Studie zur Dynamik innergesellschaftlicher Konflikte in vier europäischen Ländern, Opladen 1997 (als E-Ressource über den OPAC zugänglich).

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: [BA-MH] Revolten. Interdisziplinäre Ansätze zur Analyse und Interpretation kollektiver Gewalt in modernen Gesellschaften".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Die Anmeldung ist möglich von 11.03.2024, 08:00 bis 07.04.2024, 23:59.