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Kolloquium: Kulturtheorie, Kulturkritik und die Cultura Turns (do 16-18) - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Kolloquium: Kulturtheorie, Kulturkritik und die Cultura Turns (do 16-18)
Untertitel (Modul Master: Forschungskolloquium „Theorie, Geschichte und Arbeitsfelder der Allgem. u. Vergleichenden Literaturwissenschaft“ / Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik Modul MA/LA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik (Vertiefungsmodul)
Semester WS 2019/20
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 16
maximale Teilnehmendenanzahl 24
Heimat-Einrichtung Institut für Germanistik
Veranstaltungstyp Kolloquium in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 17.10.2019 16:15 - 17:45, Ort: Seminarraum 20 (Raum 2.11) [LuWu 2]
Art/Form Forschungskolloquium
Studiengänge (für) LA Gymn.
Master AVL 45/75/Master DSL 120/Master DLK 45/75
SWS 2

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Der Siegeszug der Kulturwissenschaft, die sich als neue Disziplin innerhalb des Fächerkanons der Geisteswissenschaft etabliert hat, nimmt ihren Anfang bei den Cultural Studies, die als Institution in Birmingham seit den sechziger Jahren als alternative Bildungsstätte für Erwachsene beheimatet sind. Als politisch linke Institution machten sich die Vertreter frei vom Ökonomismus eines orthodoxen Ableitungsmarxismus. Gleichzeitig rückten sie die bis dahin vernachlässigten Popkulturen in den Vordergrund ihres Interesses und bewerteten sie als Ort des Widerstands im Gegensatz zur Kritischen Theorie in ihrer Innovationskraft positiv. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen sind für die Entwicklung der Kulturwissenschaften in zweierlei Hinsicht von großer Bedeutung: Kultur ist für sie ein Gebiet, in dem um Fragen der Art und Weise von Identität gekämpft wird. Zusätzlich werden diese Kämpfe um kulturelle Identitäten gegenüber einer rein ökonomischen Sichtweise auf die Gesellschaft gestärkt. Dieses neue Verständnis von Kultur, das auch den New Historicism ebenso wie die Schule der „Annales“ prägt, kann den Geisteswissenschaften einen neuen Status verleihen. Geisteswissenschaften behandeln nicht nur Phänomen, die für Odo Marquart als Kompensation für die Verwerfungen der Moderne dienen, sondern sie sind gesellschaftlich höchst relevant, denn in den kulturellen Diskursen wird das Selbstverständnis von Menschen und Kollektiven verhandelt. Deshalb sieht die im Jahre 1991 von der Rektorenkonferenz und dem Wissenschaftsrat dafür eingesetzten Projektgruppe die Kulturwissenschaft als Möglichkeit, die Geisteswissenschaft aus der Sackgasse ihrer gesellschaftlichen Bedeutungslosigkeit zu befreien.
In dem Forschungskollogium werden folgende Autoren gelesen: Hall, Grossberg, Fiske, Greenblatt, Vico, Herder, Cassirer, Simmel, Adorno/Horkheimer, Foucault, Geertz, Mitchell, Bhabba, Bourdieu, Huntington, Jullien und Taylor.
Zur Vorbereitung wird empfohlen: H. Böhme u. a.: Orientierung Kulturwissenschaft. Was sie kann, was sie will. Reinbek bei Hamburg: rowohlts enzyklopädie 2000.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: Kulturtheorie, Kulturkritik und die Cultura Turns (do 16-18)".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Die Anmeldung ist möglich ab 16.09.2019, 10:00.