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Seminar: „Prager deutsche Literatur“ (Mo 10-12) - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: „Prager deutsche Literatur“ (Mo 10-12)
Semester SoSe 2024
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 17
maximale Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Institut für Germanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Montag, 06.05.2024 10:00 - 12:00, Ort: Seminarraum 20 (Raum 2.11) [LuWu 2]
Teilnehmende BA: Themen, Stoffe und Motive; 
Literaturgeschichte (17. Jh. bis Gegenwart) (10 LP);
Literaturgeschichte (17. Jh. bis Gegenwart) (5 LP),
IKEAS Aufbaumodul Kulturwissenschaft Deutschland 3: Kulturkontakt
Studiengänge (für) B.A./LA/IKEAS
SWS 2

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Die Stadt Prag war insbesondere im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert ein Ort intensiver Literaturproduktion und -rezeption. Aus der historisch bedingten Mehrsprachigkeit und gesellschaftlichen Vielstimmigkeit entwickelte sich als Sonderphänomen die sogenannte „Prager deutsche Literatur“. Die genaue Reichweite dieses Begriffes ist umstritten: Zahlreiche kanonische Autor*innen des deutschsprachigen Raumes weisen eine biographische Verbindung zur heutigen tschechischen Hauptstadt oder zu den sie umgebenden böhmischen Ländern auf. So sind Franz Kafka, Max Brod und Egon Erwin Kisch ganz offensichtlich dort verwurzelt, doch auch Rainer Maria Rilke, Marie von Ebner-Eschenbach und Adalbert Stifter sind in diesem geographischen Raum geboren oder zumindest teilweise sozialisiert worden. Hinzu kommen etliche heute weniger bekannte Schriftsteller*innen wie Auguste Hauschner, Felix Weltsch, Oskar Baum, Franz Werfel oder Gustav Meyrink. Im Prager Tagblatt vom 2. Juni 1922 wird sogar die polemische These diskutiert, „daß die ganze deutsche Literatur aus Prag stamme“.

Das Seminar dient der Einführung in das beschriebene Phänomen sowie dessen literaturhistorischen Kontext. Gelesen werden sowohl weit rezipierte als auch weniger bekannte Texte verschiedener Gattungen. Diese werden u.a. mit Blick auf charakteristische Themen, Stoffe und Motive interpretiert und vor dem Hintergrund der sie einschließenden sozialen Literaturpraktiken besprochen (z.B. Dichterkreise, Kaffeehausliteratur). Dabei soll hinterfragt und diskutiert werden, welche Rolle nationale Konzepte von Literatur in deren Geschichtsschreibung innehaben und welche impliziten Wertungen mit der etablierten Benennung und Verortung als „Prager deutsche Literatur“ verbunden sind.

Teilnahmevoraussetzung sind Textsicherheit und die aktive Beteiligung am Seminargespräch. Die behandelte Literatur ist weitgehend in der Bibliothek verfügbar oder wird als Scan bereitgestellt. Gearbeitet wird auf der Grundlage des unten genannten Handbuchs, die weitere Textauswahl wird zu Semesterbeginn bekanntgegeben.

Die Studienleistung setzt sich aus mehreren kleineren Teilleistungen zusammen, die ebenfalls zu Semesterbeginn vorgestellt werden. Es besteht die Möglichkeit, zwischen mündlichen und schriftlichen Leistungen zu wählen. Dies gilt abhängig vom jeweils belegten Modul auch für die Prüfungsleistung, die entweder in Form einer (kleinen) Hausarbeit oder als mündliche Prüfung absolviert werden kann.

Wenn Sie aufgrund einer Beeinträchtigung oder chronischen Erkrankung besondere Bedarfe haben, nehmen Sie gern schon vor Beginn der Veranstaltung Kontakt zu mir auf. Allgemeine Beratungsangebote in diesem Bereich finden Sie hier: https://www.inklusion.uni-halle.de

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Becher, Peter et al. (Hg.): Handbuch der deutschen Literatur Prags und der Böhmischen Länder. Stuttgart 2017.

Im MLU-Netz als pdf verfügbar: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-476-05400-5

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: Prager deutsche Literatur (Mo 10-12)".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Die Anmeldung ist möglich von 11.03.2024, 10:00 bis 31.05.2024, 23:59.