Kindheit, Jugend, Erwerbsleben und Rente sind nach den einschlägigen Thesen des Soziologen Martin Kohli ein Produkt der Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Die Gesellschaft brachte den neuen Typ des "Homo oeconomus" hervor, das Arbeitsleben bestimmte fortan rigide das Zeitmanagement des Menschen. So entstand nicht nur eine völlig neue Bindung des Menschen an die Arbeit bzw. die Ökonomie als dominantes gesellschaftliches System, dass alle anderen Handlungsfelder impulsgebend beeinflusste. Auch die Biografie des menschlichen Lebens mit seinen typischen Etappen von Kindheit bis zum Greis ist Produkt dieser neuen Liaison. Was aber prägte dann die Lebensetappen der Menschen und welchen Stellenwert besaß die Arbeit dabei? Der Kurs möchte diese These zum Anlass nehmen und nach der Ausgestaltung von Arbeitsleben und Biografie vor allem in der vormodernen Gesellschaft zu fragen.
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