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Seminar: Jugend und Medien im 20. Jahrhundert - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Jugend und Medien im 20. Jahrhundert
Semester SoSe 2023
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 29
maximale Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Historische Erziehungswissenschaft
beteiligte Einrichtungen Institut für Schulpädagogik und Grundschuldidaktik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Mittwoch, 12.04.2023 16:00 - 18:00, Ort: (FrSt/Haus 31/SR 124)

Räume und Zeiten

(FrSt/Haus 31/SR 124)
Mittwoch: 16:00 - 18:00, wöchentlich (15x)

Studienbereiche

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Das 20. Jahrhundert gilt als das „Jahrhundert der Jugend“ (Uwe Sander), in dem sich die Adoleszenz als eigenständige Lebensphase zwischen Kindheit und Erwachsensein konstituierte. Was genau unter Jugend verstanden wurde, war jedoch stets Gegenstand gesellschaftlicher Aushandlung und historisch veränderlich. Passend zum Konstruktionscharakter diente Jugend immer auch als Projektionsfläche für gesellschaftliche Erwartungen, Ordnungsvorstellungen und Zukunftsängste. Zugleich intensivierten sich im 20. Jahrhundert Prozesse der Medialisierung der Gesellschaft; die politische, ökonomische und lebensweltliche Bedeutung von Massenmedien nahm immens zu. Diese Entwicklung traf – in erster Linie im Bürgertum – auf kulturkritische Vorbehalte, welche unter anderem am Medienkonsum von Jugendlichen festgemacht wurden. Insbesondere das Aufkommen neuer Medien brachte Befürchtungen hervor, die geistige und sittliche Entwicklung der Jugend sei in Gefahr und damit die Zukunft wahlweise von Staat, Nation oder Volk. Gleichzeitig gab es aber immer auch Stimmen, die in der Mediennutzung durchaus Chancen für Bildung, Erziehung und Persönlichkeitsentwicklung sahen bis hin zu demokratisierenden Potenzialen.

Diesem Spannungsverhältnis wollen wir im Seminar nachgehen und dabei eine Schneise durch das 20. Jahrhundert schlagen: Das Spektrum reicht vom frühen Kino und von populärer Jugendliteratur zu Beginn des Jahrhunderts über kommerzielle Jugendzeitschriften und das Radio bis hin zu Fernsehen und Computerspielen in dessen zweiter Hälfte. Quellennah und gesellschaftshistorisch kontextualisierend befassen wir uns zum einen mit Medienangeboten für Jugendliche und deren Nutzungsweisen. Zum anderen beleuchten wir die jeweiligen öffentlichen Debatten um Jugend und Medien. Auf diese Weise lassen sich vor dem Hintergrund eines umfassenden Wertewandels und einer entstehenden Konsumgesellschaft sowohl Vorstellungen von Jugend und Annahmen über die Wirkungen von Medien im zeitlichen Wandel nachverfolgen als auch wesentliche Kontinuitäten ausmachen.

Literatur: Aline Maldener / Clemens Zimmermann (Hg.): Let‘s Historize It! Jugendmedien im 20. Jahrhundert, Wien u.a. 2018 (insb. das einleitende Kapitel); Kaspar Maase: Die Kinder der Massenkultur. Kontroversen um Schmutz und Schund seit dem Kaiserreich, Frankfurt a.M. 2012.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Modul 2: Lebenswelten und Sozialisation von Kindern und Jugendlichen_SoSe 2023_Frenzel".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 25.03.2023 um 09:00 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.
  • Diese Regel gilt von 27.02.2023 00:00 bis 30.04.2023 00:00.
    Die Anmeldung zu maximal 1 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.
Veranstaltungszuordnung: