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Vorlesung: [BA-EM/MA-MI] [Vorlesung] Einfluss und Auflehnung: Frauen und Politik im langen 19. Jahrhundert - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Vorlesung: [BA-EM/MA-MI] [Vorlesung] Einfluss und Auflehnung: Frauen und Politik im langen 19. Jahrhundert
Semester WS 2022/23
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 65
erwartete Teilnehmendenanzahl 160
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Vorlesung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 13.10.2022 14:00 - 16:00, Ort: Hörsaal IV (168) [LuWu 2]
Lernorganisation An der Wende zum 19. Jahrhundert erreichte die sogenannt ‚klassische‘ Trennung der Geschlechterrollen nach verschiedenen Sphären – einer weiblich konnotierten Privatsphäre und einer männlich konnotierten Öffentlichkeit – eine bisher ungeahnte Wirkmächtigkeit. Viele Zeitgenossen betrachteten Politik als "von Natur aus" männliche Domäne, aus der Frauen systematisch ausgeschlossen bleiben sollten. Allerdings blieb die "andere Hälfte" der Bevölkerung keineswegs passiv. Auch wenn ihnen die Tore zur offiziellen politischen Partizipation verschlossen blieben, suchten und fanden Frauen alternative Wege, ihren Einfluss geltend zu machen. Gleichzeitig bildeten sich erste Frauenbewegungen, die sich nicht zuletzt auch für die politische Emanzipation der Frau einsetzten.
Die Vorlesung geht anhand von ausgewählten Fallstudien aus dem europäischen Raum der Frage nach, welche politische Handlungsspielräume Frauen im langen 19. Jahrhundert hatten und wie sich diese veränderten. Dabei kommt ein breites Spektrum von Praktiken und Arenen in den Blick, sowohl auf der Ebene gesellschaftlicher Eliten (Salons, Patronage, informelle Diplomatie, Fürstinnen) wie der breiteren Bevölkerung (Straßenpolitik, Gewalt, Publizistik). Aus vergleichender Perspektive erörtern wir die komplexen Zusammenhänge zwischen sich wandelnden Strukturbedingungen und sich verschiebenden Handlungsspielräumen sowie zwischen Geschlechtervorstellungen und den soziopolitischen Praktiken, durch die diese (re)produziert, doch immer wieder auch konterkariert wurden.
Die Vorlesung wird mit einer Klausur (Studienleistung) abgeschlossen.
Literatur zum Einstieg:
Angelika Schasser: Geschlecht strukturiert die Welt. Die Bedeutung des 19. Jahrhunderts für die Permanenz der Geschlechterhierarchie, in: Birgit Aschmann (Hg.): Durchbruch der Moderne? Neue Perspektiven auf das 19. Jahrhundert, Frankfurt a. M. 2019, S. 171–198.
Sylvia Paletschek / Bianke Pietrow-Ennker (Hg.): Women's Emancipation Movements in the Nineteenth Century. A European Perspective, Stanford, CA 2004.
SWS 2

Themen

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Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

An der Wende zum 19. Jahrhundert erreichte die sogenannt ‚klassische‘ Trennung der Geschlechterrollen nach verschiedenen Sphären – einer weiblich konnotierten Privatsphäre und einer männlich konnotierten Öffentlichkeit – eine bisher ungeahnte Wirkmächtigkeit. Viele Zeitgenossen betrachteten Politik als "von Natur aus" männliche Domäne, aus der Frauen systematisch ausgeschlossen bleiben sollten. Allerdings blieb die "andere Hälfte" der Bevölkerung keineswegs passiv. Auch wenn ihnen die Tore zur offiziellen politischen Partizipation verschlossen blieben, suchten und fanden Frauen alternative Wege, ihren Einfluss geltend zu machen. Gleichzeitig bildeten sich erste Frauenbewegungen, die sich nicht zuletzt auch für die politische Emanzipation der Frau einsetzten.
Die Vorlesung geht anhand von ausgewählten Fallstudien aus dem europäischen Raum der Frage nach, welche politische Handlungsspielräume Frauen im langen 19. Jahrhundert hatten und wie sich diese veränderten. Dabei kommt ein breites Spektrum von Praktiken und Arenen in den Blick, sowohl auf der Ebene gesellschaftlicher Eliten (Salons, Patronage, informelle Diplomatie, Fürstinnen) wie der breiteren Bevölkerung (Straßenpolitik, Gewalt, Publizistik). Aus vergleichender Perspektive erörtern wir die komplexen Zusammenhänge zwischen sich wandelnden Strukturbedingungen und sich verschiebenden Handlungsspielräumen sowie zwischen Geschlechtervorstellungen und den soziopolitischen Praktiken, durch die diese (re)produziert, doch immer wieder auch konterkariert wurden.
Die Vorlesung wird mit einer Klausur (Studienleistung) abgeschlossen.
Literatur zum Einstieg:
Angelika Schasser: Geschlecht strukturiert die Welt. Die Bedeutung des 19. Jahrhunderts für die Permanenz der Geschlechterhierarchie, in: Birgit Aschmann (Hg.): Durchbruch der Moderne? Neue Perspektiven auf das 19. Jahrhundert, Frankfurt a. M. 2019, S. 171–198.
Sylvia Paletschek / Bianke Pietrow-Ennker (Hg.): Women's Emancipation Movements in the Nineteenth Century. A European Perspective, Stanford, CA 2004.

Diese Lehrveranstaltung ist im Studienbegleitprogramm von gender*bildet (Zertifikat Gender Studies) anrechenbar