Weltweit lässt sich ein gesteigertes Interesse am menschlichen Körper beobachten: 52 Millionen Besucher haben seit 1995 die Ausstellung "Körperwelten" gesehen. Die Fitnessbranche boomt, die Wellnessbewegung hat Hochkonjunktur. Jedes Jahr nehmen die medizinischen Möglichkeiten im Hinblick auf Ästhetik und Optimierung des Körpers zu.
Auch das Christentum setzt sich seit seinen Anfängen mit der Körperlichkeit des Menschen auseinander. Das zeigen etwa die Überlegungen zu Erbsünde, Inkarnation und Auferstehung. Theologische Konzepte zum tugendhaften Leben, zu Askese und Sexualität nehmen bis heute Einfluss auf den Umgang mit dem Körper. Pfingstkirchliche Gemeinden sprechen gar von einer "Verkörperung des Religiösen" und verkünden, dass Gottes Geist am eigenen Leib erfahrbar gemacht werden kann.
Die Studierenden werden in ihrer späteren Tätigkeit als Religionslehrer:innen zwangsläufig mit dem Thema "Körper" konfrontiert. Das Seminar nähert sich dem Gegenstand aus dogmatischer und theologisch-ethischer Perspektive an.