MLU
Seminar: [BA-EM] Ruhrkampf, Erdbeben, Hyperinflation-das Jahr 1923 in europäischer, globaler und deutscher Perspektive - Details
Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [BA-EM] Ruhrkampf, Erdbeben, Hyperinflation-das Jahr 1923 in europäischer, globaler und deutscher Perspektive
Semester SoSe 2023
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 18
maximale Teilnehmendenanzahl 20
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Mittwoch, 12.04.2023 10:00 - 12:00, Ort: Seminarraum 23 A (Raum 2.02) [LuWu 2]

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Kommentierungen:
Seit einigen Jahren ist auf dem Buchmarkt eine (an Verkaufszahlen und medialer Aufmerksam¬keit gemessen) erfolgreiche Mode zu beobachten: Historiker*innen oder Journalist*innen veröffentlichen Bücher, in denen sie ein einzelnes Jahr beschreiben. Das ist regelmäßig mit der Behauptung verbunden, die Ereignisse genau dieses Jahres hätten den Gang der Weltgeschichte verändert. So sieht z.B. Philipp Sarasin das Jahr 1977, Frank Bösch 1979 (Untertitel: „Als die Welt von heute begann“), und Gertrude Cepl-Kaufmann hat 1919 zum „deutschen Jahrhundertjahr“ erklärt. Und so war es denn auch erwartbar, dass der Buchmarkt 2022/23 mit Neuerscheinungen über das Krisenjahr 1923 geflutet werden wurde. Die französische Besetzung des Ruhrgebiets, die Hyperinflation und der gescheiterte Hitler-Putsch hätten, so der Historiker Mark Jones, 1923 zum „Jahr der Deutschen“ gemacht – einem Jahr mit mittel- und langfristigen Wirkungen, denn schließlich sei Hitler ja zehn Jahre später doch an die Macht gekommen und vor Inflation hätten „die Deutschen“ seitdem panische Angst.
Aber wie erkenntnisträchtig ist es wirklich, Geschichte in einem einzelnen Kalenderjahr zu fokussieren? Lassen sich über diese Sonde historische Trends besonders gut identifizieren? Oder eignen sich „Jahreszahlbücher“ (und entsprechende Filme, Podcasts, Blogs, etc.) einfach „nur“ gut zur Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse an eine breitere Öffentlichkeit?
Mit diesen Fragen werden wir uns im Seminar beschäftigen, indem wir zunächst den Umgang von Forscher*innen mit der Perspektive „Das Jahr X “ untersuchen und dann diese Perspektive anhand des Jubiläumsjahres 1923 praktisch ausprobieren: Welche Erkenntnisse gewinnen wir, wenn wir die Ereignisse dieses Jahres in Deutschland, Japan, der Ägäis, in Politik, Wirtschaft und Kultur in Beziehung zueinander setzen? Und erklärt „1923“ etwas? Z.B. den Weg der Nationalsozialisten zur Macht, die deutschen Inflationsängste oder die Politik „ethnischer Säuberungen“ im 20. Jahrhundert?

Literaturempfehlung:
Volker Ullrich: 1923 als Schlüsseljahr für 1933?, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 4/2023, S. 10–16, online: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/deutschland-1933-2023/

Modulleistung: Als Modulleistung schreiben Sie eine Hausarbeit.

Studienleistung: Ihre Studienleistungen bestehen in der regelmäßigen aktiven Mitarbeit, kleineren schriftlichen Leistungen und einem Referat zum Thema Ihrer Hausarbeit

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: [BA-EM] Ruhrkampf, Erdbeben, Hyperinflation-das Jahr 1923 in europäischer, globaler und deutscher Perspektive".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Die Anmeldung ist möglich von 20.03.2023, 00:00 bis 21.04.2023, 23:59.