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Übung: Das Schriftprinzip bei Schleiermacher und Barth - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Übung: Das Schriftprinzip bei Schleiermacher und Barth
Semester WS 2014/15
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 1
Heimat-Einrichtung Theologische Fakultät
Veranstaltungstyp Übung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Vorbesprechung Donnerstag, 23.10.2014 14:00 - 16:00
Erster Termin Donnerstag, 23.10.2014 14:00 - 16:00, Ort: (Franckesche Stiftungen, Haus 30 SR D)
Teilnehmende Termine: Konstituierende Sitzung 23.10, 14Uhr s.t.; Block I: 7.-8.11; Block II: 16.-17.01 (oder 9.-10.01)
Die Veranstaltung wird als Blockseminar in Kooperation mit der Theologischen Fakultät in Jena angeboten. Der erste Block findet in Jena statt, der zweite in Halle. Organisatorische Fragen wie Anreise und Übernachtung werden bei der obligatorischen Vorbesprechung geklärt.
Studiengänge (für) Unmodularisierte Studiengänge Pfarramt, Magister, Lehramt
KE/D: BM ST, AM ST
LAS/ LAG: BM ST/PT, PM Dogmatik/RP
LA GS/LA Fö:: ST für Grundschule
BA: Theol. Enz., BM ST/PT, PM Dogmatik/RP,
MA: SPM ST/PT/RW
Sonstiges Literatur: Wird in der konstituierenden Sitzung bekannt gegeben.

Räume und Zeiten

(Franckesche Stiftungen, Haus 30 SR D)
Donnerstag, 23.10.2014 14:00 - 16:00

Kommentar/Beschreibung

Das Schriftprinzip ist das Shibbolet der modernen Theologie. Gegenwärtige theologische Debatten, sei es um Homosexualität, Frauenordination oder Krieg, sind im Kern immer auch Fragen nach einem angemessenen Verstehen und Interpretieren der Schrift.

Die Übung beschäftigt sich mit zwei klassischen Vertretern protestantischer Theologie, deren Denken unter den Bedingungen der Moderne steht: Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher (1768-1834) und Karl Barth (1886-1968). Die Aufklärung hat die Autorität der Schrift grundlegend in Frage gestellt. Schleiermachers Neuansatz versteht die Schrift als ursprüngliche und „erfahrungsproduktive Ausdrucksgestalt des christlichen Glaubens“ (Lauster), die Teil der Kommunikation der kirchlichen Gemeinschaft ist. Für die Schrift gelten nach Schleiermacher die Regeln allgemeiner Hermeneutik, die einen historisch-kritischen Umgang mit den Texten einschließen. Karl Barth wendet sich im Ersten Weltkrieg schroff von einer liberalen Theologie im Anschluss an Schleiermacher ab. Er versteht seinen Neuansatz als „Theologie des Wortes Gottes“. Die Schrift bezeugt nach Barth Jesus Christus als fleischgewordenes Wort und kann so selbst je und je Wort Gottes werden. Eine Theologie, die sich von der Verkündigung her versteht, muss darum für ihn auch nach der historischen Kritik die Schrift nicht als (historische) Quelle, sondern als Zeugnis lesen.

Wir fragen in der Übung nach der Autorität der Schrift und ihrer Rolle in der Dogmatik, dem Verhältnis von Dogmatik und Exegese sowie dem Verhältnis von Predigt und Schrift. Wir wollen untersuchen, wie beide Autoren diese Verhältnisse theoretisch bestimmen, aber auch die konkrete Umsetzung in ihrer jeweiligen theologischen Praxis untersuchen.

Das Thema Schriftprinzip ist besonders geeignet, einen Zugang zum theologischen Gesamtansatz der beiden Autoren zu eröffnen und sie vergleichend in ein Gespräch zu bringen.