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Seminar: [MA-MII] Wie schreiben wir eine Geschichte der Polizei? - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [MA-MII] Wie schreiben wir eine Geschichte der Polizei?
Untertitel Historische Perspektiven auf das staatliche Gewaltmonopol und seine Träger*innen
Semester SoSe 2024
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 4
maximale Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Montag, 29.04.2024 16:00 - 18:00
Leistungsnachweis Modulleistung: Hausarbeit
Als Studienleistungen erwarte ich von Ihnen zum einen die regelmäßige aktive Mitarbeit (d.h. Sie bereiten die Sitzungen durch Lektüren anhand der Arbeitsaufträge vor und beteiligen sich auf dieser Basis am Seminargespräch), zum anderen die verantwortliche Vorbereitung und Durchführung einer Sitzung (je nach Zahl der Teilnehmer*innen zusammen mit anderen oder allein). Ich weise darauf hin, dass ein Teil unserer Texte in Englisch zu lesen sein wird.
SWS 2

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Die Institution Polizei und ihre Angehörigen begegnen uns im Alltag mehr oder weniger regelmäßig. Ihr vermeintliches Versagen, ihre Eingriffe in die Grundrechte von Menschen oder aber ihre Leistungen bei der Aufklärung von Straftaten und der Schlichtung von Konflikten bilden zentrale Themen der Medien – sei es in Form mehr oder minder realistischer Reportagen, in Gestalt fiktionaler Krimiserien oder als skandalisierende Handy-Clips in den Social Media. Als Trägerin des staatlichen Gewaltmonopols repräsentiert die Polizei wie keine andere Institution die Herrschaftsansprüche des Staates – ohne sie erscheint uns Staat kaum denkbar.
Von diesen Gegenwartsbeobachtungen ausgehend fragen wir im Seminar nach den historischen Entwicklungsprozessen, durch welche die Polizei sich seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts als Institution herausbildete und nach der historischen Dimension jener Phänomene, die wir heute mit Polizei verbinden und mitunter problematisieren – von Polizeieinsätzen bei Protestaktionen über den Schutz vor Gewaltkriminalität bis zur vermeintlich (?) alltäglichen Diskriminierung von Minderheiten. Wir lesen und diskutieren Interpretationsangebote der historischen und sozialwissenschaftlichen Polizeiforschung und üben uns in der Methode des historischen Vergleichs: Inwiefern und gegebenenfalls warum entwickelten die Polizeien in verschiedenen Ländern unterschiedliche Muster und Kulturen des Polizierens? Wo sind gemeinsame Trends erkennbar? Gegen wen und wie konsequent bzw. erfolgreich setzten diese Polizeien das staatliche Gewaltmonopol gegen private Gewaltunternehmer durch? Welche Rolle spielten militärische Vorbilder und Leitbilder rauer Männlichkeit zu verschiedenen Zeitpunkten und in unterschiedlichen Gesellschaften für deren „Cop Cultures“ (Rafael Behr)? Und wie lässt sich die den NS-Vernichtungskrieg (mit)organisierende Polizei des „Dritten Reiches“ in längere Entwicklungslinien einordnen?
Die Breite potentiell interessanter Themen ist immens – letztlich sogar zu groß für eine beschränkte Zahl an Seminarsitzungen. Daher werden wir nach einem mehrwöchigen Einführungsblock, in dem wir durch Lektüren und Diskussionen eine gemeinsame konzeptionelle Grundlage schaffen, aus der Vielfalt der Aspekte einige auswählen, die Sie dann arbeitsteilig durch eigene Recherchen vertiefen und ihren Kommiliton*innen präsentieren.

Zur Einführung empfehle ich Ihnen: Thomas Lindenberger: Vom Säbelhieb zum „sanften Weg“? Lektüren physischer Gewalt zwischen Bürgern und Polizisten im 20. Jahrhundert, in: Alf Lüdtke/Herbert Reinke/Michael Sturm (Hrsg.): Polizei, Gewalt und Staat im 20. Jahrhundert, Wiesbaden 2011 (= Studien zur inneren Sicherheit), S. 205–224 (als E-Ressource über den OPAC zugänglich).

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: [MA-MII] Wie schreiben wir eine Geschichte der Polizei?".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Die Anmeldung ist möglich von 11.03.2024, 08:00 bis 07.04.2024, 23:59.