Auch wenn dieses Exkursionsformat nun schon zum dutzenden Mal stattfindet, ist es dennoch zweifellos etwas Besonderes. Wer einmal mit dem Kunsthistoriker Prof. Dr. Dr. Jan Harasimowicz (Wrocław) in eine Kirche gegangen ist – einem der renommiertesten Experten auf dem Bereich des protestantischen Kirchenbaus – wird in Zukunft Kirchen ganz anders wahrnehmen. Wer einmal mit unserem Rektor und Kirchenhistoriker Prof. Dr. Udo Sträter (Halle) über Frömmigkeitsgeschichte gesprochen hat, wird selbst beim Pietismus heitere Seiten entdecken. Und wer einmal mit der Kirchenhistorikerin Prof. Dr. Veronika Albrecht-Birkner (Siegen) interdisziplinäre und internationale Gruppenarbeit gemacht hat, wird erkennen, dass Hochschuldidaktik auch eine gewisse Theatralik haben darf.
Dieses Jahr bereisen die polnischen Studierenden der Kunstgeschichte und die deutschen Studierenden der Theologie die Region Niederschlesien. Dieses Gebiet Region, das teilweise zu Schlesien, Böhmen, Sachsen und Preußen gehörte, liegt heute im Süden Polens und um Wallensteins Burg Friedland zu erklimmen, ist sogar eine Grenzüberschreitung nach Tschechien Teil des Programms. Die mehrfachen Herrschafts- und auch Konfessionswechsel (Hussiten, Lutheraner, Calvinisten, böhmische Brüder, Jesuiten, Zisterzienser) haben vielfältige kirchen- und kunsthistorische Spuren in Kirchen, Burgen, Schlössern und Klöstern hinterlassen, die wir besuchen und erforschen wollen. Der Tagungs- und Übernachtungsort Przesieka (früher Hain) befindet sich am Fuße des Riesengebirges.
Der besondere Reiz dieser Blockveranstaltung, die als Übung abgerechnet wird, besteht vor allem im interdisziplinären deutsch-polnischen Austausch, wobei die Seminarsprache größtenteils deutsch sein wird. Durch intensive gemeinsame Gruppenarbeit vor Ort, entwickelt sich leicht ein persönlicher und wissenschaftlicher Austausch, der die Lehrveranstaltung zur vielleicht „letzten Klassenfahrt Ihres Lebens“ werden lässt. In den Vorbereitungssitzungen in Halle wird in die besondere Situation der Region vor allem in historischer Perspektive eingeführt und das gemeinsame Referat vor Ort vorbereitet. Die Anzahl der freien Teilnehmer_innenplätze ist auf maximal 10 begrenzt. Anmeldungen nehme ich ab sofort (am besten per Mail an justus.vesting@theologie.uni-halle.de) entgegen und berücksichtige sie in der Reihenfolge ihres Eingangs.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldung gesperrt (global)".