MLU
Seminar: Konzeption und Planungen zur nachhaltigen Raumentwicklung (M04a) - Details
Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Konzeption und Planungen zur nachhaltigen Raumentwicklung (M04a)
Untertitel GEO.03327: Funktionaler Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen durch nachhaltige Landnutzung
Semester SS 2010
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 2
erwartete Teilnehmendenanzahl 18
Heimat-Einrichtung Nachhaltige Landschaftsentwicklung
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 08.04.2010 11:15 - 12:45
Art/Form Projektseminar
SWS 3.4

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Donnerstag: 11:15 - 12:45, wöchentlich(14x)

Studienbereiche

Kommentar/Beschreibung

Die Gesellschaft ist existentiell auf die Leistungen der Landschaft angewiesen: hier werden die benötigten Lebensmittel produziert und entsteht sauberes Trinkwasser, aber auch die Frage eines ausgeglichenen Wasserhaushaltes, eines erträglichen Klimas und einer guten Bodenfruchtbarkeit entscheidet sich in der Fläche. Der Schutz der Landschaft ist dabei seit vielen Jahrzehnten als Aufgabe verfolgt worden, besonders durch den Naturschutz. Dennoch ist die Landschaft durch frühere Eingriffe und weiter fortgesetzte unangepasste Bewirtschaftungsformen keineswegs gesichert. Hervorgehoben seien die erheblichen gelösten irreversiblen Stoffausträge aus der Landschaft, die Degradation der Böden und der bereits wirksame Klimawandel. Die EU hat soeben ihr Ziel, das Artensterben zu stoppen, von 2010 auf 2020 verschoben -- und das im internationalen Jahr der Biodiversität. Sektorale Konzepte, auch im Naturschutz, helfen hier nicht weiter.

Notwendig ist vielmehr ein ,,funktionaler Naturschutz'', mit dem Ziel, die wesentlichen Funktionen der Landschaft für das menschliche Überleben aufrecht zu erhalten. Es geht also weniger um überlieferte Strukturen, als vielmehr darum die Prozesse der Natur in der Landschaft, die die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes ausmachen, zu sichern. Die Aufgabe besteht darin, nachhaltige Landnutzungsformen zu finden, die diese Funktionalität der Landschaft dauerhaft aufrecht erhalten können. Dazu sind Wasser- und Stoffkreisläufe zu schließen, Selbstorganisationsprozesse zu ermöglichen und ausgleichend auf das Lokalklima einzuwirken. Zugleich soll damit zum Schutz der biologischen Vielfalt beigetragen werden.

Dazu ist der Problemkreis auf zwei Ebenen zu bearbeiten: Zunächst sind praktikable Lösungsansätze zusammen zu tragen, wie eine derartige nachhaltige und multifunktionale Landnutzung gestaltet werden kann. Dabei sind mögliche Wechselwirkungen und Rückkopplungen von Anfang an mit zu berücksichtigen. Auf einer zweiten Ebene ist zu fragen, wie derartige Konzepte umgesetzt werden können. Dazu ist zu prüfen, wieweit die bisherigen gesetzlichen Regelungen, Planungsverfahren, ökonomische Instrumente und ggfs. weitere Anreizmechanismen für dieses Ziel genutzt werden können und ausgestaltet werden müssen.

\section*{Ablauf des Projektseminars}
Das Seminarthema wird in mehreren Schritten erarbeitet: Zunächst wollen wir uns dem Ansatz des ,,Funktionalen Naturschutzes'' vertraut machen. Um dann die Suche nach praxisnahen Lösungsansätzen möglichst anschaulich zu machen, werden wir in mehreren Kleingruppen für ein überschaubares Wassereinzugsgebiet eine beispielhafte Planung erarbeiten. Dazu werden wir auch eine entsprechende Exkursion unternehmen. Schließlich werden wir, vorbereitet durch Kleingruppen, die in Frage kommenden Instrumente näher untersuchen und versuchen, daraus eine Empfehlung abzuleiten.

Die Ergebnisse des Projektseminars werden in einem gemeinsamen Projektbericht zusammen gestellt und in einer Verteidigung am Ende des Semesters vorgestellt.