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Seminar: Utopie als Gattung und als Motiv. Texte aus fünf Jahrhunderten - Details
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General information

Course name Seminar: Utopie als Gattung und als Motiv. Texte aus fünf Jahrhunderten
Subtitle Modul B.A./LA: Themen, Stoffe, Motive / Literatur- und Gattungstheorie / Modul LAGr: Text: Produktion, Rezeption, Interpretation
Semester SS 2020
Current number of participants 21
maximum number of participants 28
Home institute Institut für Germanistik
Courses type Seminar in category Offizielle Lehrveranstaltungen
First date Thursday, 09.04.2020 10:15 - 11:45

Rooms and times

No room preference
Thursday: 10:15 - 11:45, weekly

Module assignments

Comment/Description

Dass Literatur nicht nur die Welt reproduziert, wie sie sich uns tatsächlich präsentiert, sondern das Gegebene neu zu ordnen versucht oder gar dem Realen fiktive Gegenentwürfe entgegensetzt, zeigt sich in fast keiner anderen literarischen Gattung eindeutiger als in der Utopie. — In dem Seminar wollen wir einige wichtige europäische und deutsche Texte lesen, die in der Tradition der in der Renaissance durch Thomas Morus begründeten Gattung der Utopie stehen. Untersucht werden sollen einerseits die Gattungsmerkmale sowie die literarischen Mittel, die die Autoren nutzen, um den Leser in andere Welten zu versetzen, andererseits wollen wir uns auch mit der Stoßrichtung der in den Utopien entwickelten neuen Gesellschafts- und Weltentwürfen auseinandersetzen — d.h. mit der Utopie als eminent pragmatischem, sprich politischem Genre, in dem sowohl verfassungs- als auch wirtschafts-, sozial- und mit besonderer Vorliebe gesellschaftspolitische Fragen verhandelt werden. Denn obschon in der Utopie nicht existente Welten gezeichnet werden, geht es letztendlich doch recht konkret um unsere Welt und um das, was hic et nun geschehen müsste, um die Welt lebenswert(er) zu machen. Die vermeintliche Abstraktion und das Unspezifische der utopischen Texte hat allerdings dazu geführt, dass die gesamte Gattung auch scharf kritisiert worden ist. In dem Seminar werden wir uns auf „klassische“ utopische Texte konzentrieren, uns aber auch mit der Gattung der Anti-Utopie bzw. Dystopie auseinandersetzen, die seit ca. 150 Jahren gerade in der sog. Science fiction weitaus verbreiteter zu sein scheint als die traditionelle Form utopischer Literatur. Was aber erklärt diese Entwicklung? Ist die eigentliche Utopie obsolet?

Folgende Werke sollen im Seminar gelesen werden:

Thomas Morus: Utopia (1516)
Francis Bacon: Neu-Atlantis (1624)
Denis Diderot: Nachtrag zu Bougainvilles Reise (1772)
Goethe: Märchen (1795)
Alfred Kubin: Die andere Seite (1909)
Aldous Huxley: Schöne neue Welt (1932)

Eine ausführliche Bibliographie erhalten die Seminarteilnehmer zehn Tage vor Seminarbeginn.

Admission settings

The course is part of admission "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: Utopie als Gattung und als Motiv. Texte aus fünf Jahrhunderten".
The following rules apply for the admission:
  • The enrolment is possible from 16.03.2020, 10:00.
  • A defined number of seats will be assigned to these courses.
    The seats will be assigned in order of enrolment.