MLU
Seminar: [BA-EM] [Seminar] Antisemitische Stereotype - Die Dekonstruktion von Jud Süß - Details
Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [BA-EM] [Seminar] Antisemitische Stereotype - Die Dekonstruktion von Jud Süß
Untertitel ACHTUNG: Das Seminar findet in Seminarraum 10 statt!!
Semester WS 2022/23
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 16
maximale Teilnehmendenanzahl 15
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Montag, 10.10.2022 10:00 - 12:00, Ort: Seminarraum 23 A (Raum 2.02) [LuWu 2]
SWS 2

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

„Ein ganz großer, genialer Wurf. Ein antisemitischer Film, wie wir ihn uns nur wünschen können. Ich freue mich darüber“, schrieb Joseph Goebbels am 18. August 1940 über den Film Jud Süß in sein Tagebuch. Den Film, der im Auftrag des Reichspropagandaministers Joseph Goebbels gedreht worden ist, haben über 20 Millionen Zuschauer*innen gesehen und damit mindestens ein Drittel der „Reichsbevölkerung“. Als der Film Jud Süß 1940 in den deutschen Kinos kam, nahm die Ausgrenzung und Verfolgung der „Juden“ drastischere Formen an. Die Errichtung von Ghettos und die ersten Deportationen deutscher „Juden“ gen Osten leiteten die systematische Vernichtung der Juden ein. Von Beginn an verstand die NS-Führung den Film als ein Medium zur Massenerziehung und setzte ihn gezielt als Propagandamedium
ein. Mit seinem offenkundigen antisemitischen Hetzcharakter gilt Jud Süß als einer der bekanntesten und infamsten Propagandafilme der Nationalsozialisten. Der Film greift zahlreiche antisemitische Topoi auf, die sich bis in die Gegenwart ziehen und seit Pandemie Ausbruch vermehrt auch im digitalen Raum vorzufinden sind.
Nach einer Einführung in die nationalsozialistische Filmindustrie, deren Propagandapolitik und die wichtigsten filmischen Quellen wollen wir anhand einzelner Szenen aus Jüd Süß antisemitische Stereotype betrachten, auf ikonographische Traditionen untersuchen und in den historischen Kontext einordnen. Das Ziel der Veranstaltung ist es, ein vertieftes Verständnis für das Erkennen, Einordnen und Dekonstruieren antisemitischer Stereotype zu vermitteln. Filme werden als Spiegel des Zeitgeistes verstanden und damit als direkter Ausdruck von Propaganda interpretiert. Da bei dem Seminar vor allem die Wirkungsmacht der Bilder eine wichtige Rolle spielt, werden Methoden aus der Geschichtswissenschaft sowie der Bildwissenschaft herangezogen. Anknüpfungspunkte bieten dabei die Forschungsfelder der Visual History sowie der klassischen Bildwissenschaft.

Seminarleistung:
Die Seminarleistung besteht aus regelmäßiger und reger Teilnahme am Seminar sowie einem Referat über ein ausgewähltes Thema.
Prüfungsleistung:
Prüfungsleistung ist eine Hausarbeit zu einem mit dem Seminar verbundenen Thema.

Literatur:
Die Tagebücher von Joseph Goebbels: sämtliche Fragmente. Aufzeichnungen 1924-1941. Teil 1, München 1987.
Veit Harlan, Jud Süß und sein Schicksal im Film. In: Der Film, Nr. 3, 20. Januar 1940.
Anne von der Heiden, Der Jude als Medium: >>Jud Süß<<, Zürich 2005.
Siegfried Kracauer, Von Caligari zu Hitler. Eine psychologische Geschichte des deutschen
Films, Princeton 1947.
Joseph Wulf, Theater und Film im Dritten Reich, Berlin 1989.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "BA-EM WS 22/23".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Diese Regel gilt von 06.10.2022 16:30 bis 15.10.2022 00:00.
    Die Anmeldung zu maximal 1 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Die Anmeldung ist möglich von 06.10.2022, 16:30 bis 15.10.2022, 23:59.
Veranstaltungszuordnung: