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Übung: Volkskirche und politische Mitte - Theologische Positionen zur Weimarer Republik - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Übung: Volkskirche und politische Mitte - Theologische Positionen zur Weimarer Republik
Semester SS 2020
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 7
Heimat-Einrichtung Theologische Fakultät
Veranstaltungstyp Übung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Mittwoch, 08.04.2020 12:15 - 13:45

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Mittwoch: 12:15 - 13:45, wöchentlich

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Die Weimarer Republik ist, vor allem vor dem Hintergrund des 100-jährigen Jubiläums der Weimarer Reichsverfassung im letzten Jahr, ein wichtiges Thema zur Selbstverortung der Kirchen in den heutigen demokratischen Debatten. Im Anfang 2019 publizierten Gemeinsamen Wort der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der EKD weisen bereits im Geleitwort der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm und der Vorsitzende der Bischofskonferenz Reinhard Kardinal Marx auf die tragende Bedeutung der Weimarer Republik für die Demokratie in Deutschland hin.

Im Kontext heutiger Verortungen und Deutungen der Weimarer Republik in der kirchlichen und politischen Zeitgeschichte wird im Rahmen dieser Übung ein Blick auf die Positionen damaliger kirchlicher und theologischer Akteure geworfen. Führende protestantische Theologen der Zeit – Martin Rade, Emanuel Hirsch, Ernst Troeltsch, Rudolf Otto, Friedrich Naumann – traten als Politiker in Erscheinung und entwickelten ihre theologischen Konzepte vor dem Hintergrund und in Auseinandersetzung mit der sich verändernden politischen Lage. Dabei spielte das unterschiedlich gefüllte Konzept der „Volkskirche“ genauso wie die Beschwörung der politischen Mitte eine zentrale Rolle. Der Kampf um die Deutungshoheit über diese Begriffe bestimmte maßgeblich die theologisch-politischen Debatten der Zeit.

Um dies im Kontext zu problematisieren, werden wir Texte der genannten Autoren, aber auch weitere sich mit theologischen Fragen beschäftigende Akteure, wie z.B. Max Weber, lesen sowie Einblick nehmen in die Verfassung des Deutschen Evangelischen Kirchenbundes von 1922. Zur theoretischen Einführung werden wir zudem einen Text von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe lesen. Die Übung richtet sich an alle Studentinnen und Studenten mit einem Interesse an Fragen der kirchlichen Zeitgeschichte.