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Vorlesung: Von Alexandrien nach Bagdad: - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Vorlesung: Von Alexandrien nach Bagdad:
Untertitel griechische Neuplatoniker, syrische Theologen, arabische Philosophen.
Semester WS 2016/17
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 6
Heimat-Einrichtung Theologische Fakultät
Veranstaltungstyp Vorlesung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Freitag, 09.12.2016 16:00 - 20:00, Ort: (Seminarraum B (Haus 30))
Art/Form Vorlesung mit Textlektüre (in Übersetzung).
Studiengänge (für) KE/D: BM RW/IKT, AM RW/IKT, AM KG, Wahlbereich im Grund- & Hauptstudium
LAG: AM KG, PM KG, AM RW/IKT, PM RW, PM IKT
LAS: AM KG, PM KG, AM RW/IKT, PM RW, PM IKT
BA: PM KG, PM RW, PM IKT
MA: SPM AT/NT/KG I-III, AM RW/IKT, PM KG, PM RW, PM IKT

Räume und Zeiten

(Seminarraum B (Haus 30))
Freitag, 09.12.2016 16:00 - 20:00
Samstag, 10.12.2016 09:00 - 13:00
Freitag, 13.01.2017 16:00 - 20:00
Samstag, 14.01.2017 09:00 - 13:00
Freitag, 27.01.2017 16:00 - 20:00
Samstag, 28.01.2017 09:00 - 13:00

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Der islamische Philosoph al-Farabi behauptet in einem berühmten Text, das antike Wissen sei von Alexandrien nach Bagdad transferiert worden. Damit will er die islamische Philosophie als direkte Nachfolgerin der antiken Philosophie legitimieren. Die historische Forschung zeigt jedoch, dass die tatsächlichen Entwicklungslinien komplexer verlaufen. Insbesondere scheint eine Linie direkt vom Griechischen ins Arabische zu laufen. Sie wird dominiert von der neuplatonischen Vorstellung eines dem Kosmos zugrunde liegenden »Einen«. Dieses monistische Einheitskonzept ließ sich leicht mit dem islamischen Monotheismus verbinden. Eine andere Linie verläuft über die syrischen Christen und umfasst vor allem die logischen Schriften des Aristoteles mit ihrem rationalen wissenschaftstheoretischen Ansatz.

Die Vorlesung geht von den alexandrinischen Neuplatonikern aus, welche die philosophischen Entwürfe von Plotin und Proklos mit der aristotelischen Logik verbinden. Sodann folgt sie den beiden Entwicklungslinien von etwa 500 bis 900: der monistisch-neuplatonischen und der logisch-aristotelischen Linie. Dabei untersucht sie insbesondere auch die christlichen Theologen, welche das neuplatonische Einheitskonzept aufgenommen haben (Johannes Philoponos und Pseudodionysios Areopagita). Sie fragt andererseits auch nach dem wissenschaftlichen Interesse, das die syrischen Christen mit ihren Übersetzungen der Texte des Aristoteles verfolgt haben. Sie endet mit den christlichen und muslimischen Philosophen der sogenannten Bagdader Aristoteliker (Yahya ibn Adi und al-Farabi), welche die logisch-aristotelische Linie und die monistisch-neuplatonische Linie zu einem neuen Gesamtbild zusammenfügen.

Die Vorlesung zeichnet die geschichtlichen Entwicklungslinien und die verschiedenen Denkkonzepte nach. Sie setzt sich zum Ziel, allgemein verständlich zu sein. Vorkenntnisse werden keine verlangt, Grundkenntnisse der Kirchengeschichte erleichtern aber den Einstieg. Der interaktive Vorlesungsstil schließt die Lektüre von Quellentexten in deutscher Übersetzung mit ein und bietet Raum für Rückfragen und gegebenenfalls auch Diskussion. Voraussichtlich wird ein Skript und ein Quellenreader abgegeben.

Die Vorlesung findet als Blockveranstaltung (dreimal Fr 16–20 und Sa 9–13) statt, und zwar am 9./10. Dezember, am 13./14. Januar und am 27./28. Januar.

Bitte beachten Sie, dass die Termine gegenüber der ursprünglichen Ankündigung geändert wurden.

Anmeldung obligatorisch per E-mail bis zum 5. Dezember an: martin.heimgartner@bluewin.ch