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Hauptseminar: Varianz des Französischen - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Hauptseminar: Varianz des Französischen
Semester WS 2007/08
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 1
Heimat-Einrichtung Institut für Romanistik
beteiligte Einrichtungen Leitung des Instituts für Romanistik, Romanische Sprachwissenschaft
Veranstaltungstyp Hauptseminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Montag, 29.10.2007 16:00 - 18:00, Ort: (Hörsaal F [Mel])
Art/Form wahlobl.
Studiengänge (für) LA alt; Magister
SWS 2

Räume und Zeiten

(Hörsaal F [Mel])
Montag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (12x)

Kommentar/Beschreibung

Die herkömmliche Prestigenorm des Schriftfranzösischen bezeichnet man seit dem 17. Jahrhundert als "bon usage": die Sprachgelehrten von der Klassik trachteten nach der Vereinheitlichung des Französischen, und Vaugelas ging so weit, von Aufenthalten in der Provinz abzusehen, um nicht die Einflüsse des ländlichen Französisch jenseits der Grenzen von Paris zu erfahren. Auch in den französischen Kolonien galt es, möglichst das Pariser Schriftfranzösische zu pflegen; so sagt ein Romanautor auf Martinique im 19. Jahrhundert, er bediene sich keinesfalls des Kauderwelschs der Schwarzen, den er wolle unter keinen Umständen die "belle limpidité" des Französischen gefährden.
Nun haben sich besonders seit den 1980er Jahren die Verhältnisse geändert. Viele literarische Autoren suchen gerade nach sprachlicher Varianz, um die literarische Sprache zu erneuern. Das informelle mündliche Französisch hat sich stark vom "bon usage" fortentwickelt, sodaß vielen Schülern heute das Erlernen des Schriftfranzösischen schwerfällt. Länder der Frankophonie beginnen, ihren eigenen Standard zu fordern. Kurzum: die Varianz des Französischen tritt wieder in den Vordergrund.
Im Seminar soll diese Problematik in diachroner und synchroner Sicht erfasst werden; die Perspektive reicht von den historischen Dialekten Frankreichs über aktuelle Varianz in der Frankophonie bis hin zu Stadtsprache und "textos".
Da das Seminar verspätet beginnt, wird ein Text zur einführenden Lektüre ausgelegt, der in der ersten Sitzung besprochen wird.