Seminar: Grundlagen der neueren deutschen Literaturwissenschaft: Sophokles' Antigone (mo 12-14 Uhr) - Details

Seminar: Grundlagen der neueren deutschen Literaturwissenschaft: Sophokles' Antigone (mo 12-14 Uhr) - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Grundlagen der neueren deutschen Literaturwissenschaft: Sophokles' Antigone (mo 12-14 Uhr)
Semester WiSe 2024/25
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 28
maximale Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Institut für Germanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Montag, 13.01.2025 12:15 - 13:45, Ort: Seminarraum 22 (Raum 1.01) [LuWu 2]
Teilnehmende Modul LAGr: Grundlagen der neueren deutschen Literaturwissenschaft
Studiengänge (für) LA Grundschule Deutsch
SWS 2
ECTS-Punkte 2

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Im 5. Jahrhundert vor Christus verfasste der Athener Dichter Sophokles ›Antigone‹, als Sprechtext eines Bühnenwerks, das zweckgemäß auf dem Fest der sog. Städtischen Dionysien präsentiert wurde. Das Stück soll den Bürgern in Athen das entsetzliche grausame Schicksal, das das berühmte thebanische Königshaus – der Sage nach – erlitt, vergegenwärtigen. Auf diese Weise bezog es Stellung zu Themen, die für das öffentliche Leben der Polis grundrelevant waren: beispielsweise zu dem Recht, der Norm und Sittlichkeit einer Gesellschaft, der Macht der Herrschenden unterschiedlicher Positionen sowie ihrer Begrenzung, der Achtung vor den Göttern, aber ebenso vor dem Menschenleben. Für uns heute ist der inzwischen 2500 Jahre alte Text in erster Linie als ein Meisterwerk der ›Weltliteratur‹ bzw. als Lesedrama bekannt – von ihm gingen unzählige Interpretationen und Variationen aus, sei es im Theater, sei es in anderen Kunstformen. Die deutsche Literaturgeschichte insbesondere hat den Text seit dem späten 18. Jahrhundert als einen der ›Klassiker‹ entdeckt, was bedeutet: Das Leid und die Leidenschaften der Figuren im Stück, die erstaunliche kompositorische Kunst sowie die Sprachkunst Sophokles' berührten Generationen von Lesern und regten durchaus gelehrsame, wie z.B. philosophische, philologische und poetologische Reflexionen und Diskussionen an. Friedrich Hölderlins und Wolfgang Schadewaldts 'Verdeutschung' des Textes können als zwei kongeniale Resultate dieser Rezeption jeweils um 1800 und im 20. Jahrhundert betrachtet werden.

Einen Text mit einer derart reichhaltigen Wirkungsgeschichte zu verstehen – nicht anders als im Dickicht der vorgefassten Meinungen und Bilder der Tradition sich zu orientieren – gehört zur Aufgabe der Literaturwissenschaft. In diesem Seminar werden die Voraussetzungen eines Verständnisses Schritt für Schritt erarbeitet und damit gleichzeitig in das Spektrum der Literaturwissenschaft eingeführt. So werden Genrebegriffe rundum die ›Tragödie‹ und das ›Drama‹ auf ihre Herkunft hin erläutert, Techniken des fokussierten Lesens und der Werkanalyse vermittelt. Es wird ebenso über zentrale Thematiken wie Macht, Recht und Mythos etc. diskutiert wie das wissenschaftliche Arbeiten (Bibliographie, Recherche, Schreiben, Umgang mit Forschung) geübt. Darüber hinaus besuchen wir am 27.11.2024 die Antigone-Aufführung im neuen theater Halle, um auch die Aktualität des Stücks am ›Ort‹ unserer Gegenwart in den Blick zu nehmen.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Grundlagen der neueren deutschen Literaturwissenschaft (BA 60/BA 90/LA Sek/LA Gym)".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung zu maximal 1 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Die Anmeldung ist möglich von 30.08.2024, 10:00 bis 30.11.2024, 23:59.
Veranstaltungszuordnung: