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Seminar: Literarische Vermittler (di 16-18) - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Literarische Vermittler (di 16-18)
Untertitel (Modul Master/LA: Forschungskolloquium „Theorie, Geschichte und Arbeitsfelder der AVL“; Theorie, Geschichte u.Arbeitsfelder der AVL.; Themen,Stoffe u.Motive; Themen, Stoffe u.Motive (Vertiefsm.)
Semester WS 2014/15
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 5
Heimat-Einrichtung Institut für Germanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Dienstag, 14.10.2014 16:15 - 17:45, Ort: (Herweghstr. 96, ÜR A)
Lernorganisation (Modul Master/LA: Forschungskolloquium „Theorie, Geschichte und Arbeitsfelder der Allgem. u. Vergleichenden Literaturwissenschaft“; Theorie, Geschichte und Arbeitsfelder der Allgem. u. Vergl. Lit.wiss.; Themen, Stoffe und Motive; Themen, Stoffe und Motive (Vertiefungsmodul))
Studiengänge (für) LA Gymn.
Master AVL 45/75/Master DSL 120/Master DLK 45/75
SWS 2

Räume und Zeiten

(Herweghstr. 96, ÜR A)
Dienstag: 16:15 - 17:45, wöchentlich (14x)

Kommentar/Beschreibung

Übersetzern und Journalisten, auch Wissenschaftlern, stehen, deren Schriften und öffentliches Auftreten im 19. Und 20. Jahrhundert als Brücke und ggf. Verbindung zwischen Nationen, Sprachgemeinschaften und darauf bezogenen literarischen Traditionen gewirkt haben oder wirken wollten. „… noch nie“, so der Mainzer Slavist Rainer Goldt im Frühsommer dieses Jahres, „hat gegenseitiges Verstehen Identität zerstört. Aber diese Angst ist gerade die Wurzel allen Übels.“ Im Gegenzug zu dem beträchtlichen Anteil literarisch und literarturwissenschaftlich Orientierter bei der jeweiligen „Erfindung“ bzw. imaginativen Erzeugung homogen gedachter Nationen (Benedict Anderson), und manchmal durchaus im Spannungsfeld dieser Vorstellungen selbst, geht es hier darum, Ansatzpunkte, Modellvorstellungen und Fallstudien zu erkunden, in denen jeweils konkrete Individuen als Vermittler, durchaus auch in Missverständnissen und kontraproduktiv, zur Vermittlung zwischen unterschiedlichen Nationalliteraturen und –kulturen beizutragen suchten. Wir werden uns dabei mit Christoph Martin Wieland, Mme. de Staël und Henry Crabb Robinson beschäftigen, des Weiteren mit Friedrich Sieburg und Walter Benjamin sowie mit Karl Dedecius und Jan Jȯzef Lipski. Schließlich wird es auch darum gehen, die Rollen und Möglichkeiten literarischer Vermittlung innerhalb aktueller theoretischer Ansätze der Translations-, Transfer- und eben auch Konfliktforschung zu erörtern und diese auf zeitgenössische Konfliktlagen und ggf. Versöhnungsprozesse zu beziehen.
Literatur zur Einführung: Jürgen Sieß (Hg.): Vermittler. Frankfurt a.M. 1981; Katharina Middell, Matthias Middell: Forschungen zum Kulturtransfer: Frankreich und Deutschland. In: Grenzgänge 1 (1994), S-. 107-122; Bernd Kortländer, Lothar Jordan (Hg.): Nationale Grenzen und internationaler Austausch. Studien zum Kultur- und Wissenschaftstransfer in Europa. Tübingen 1995; Michael Werner, Bénédicte Zimmermann: Vergleich, Transfer, Verflechtungen. Der Ansatz der ‚Histoire croisée’ und die Herausforderungen des Transnationalen. In: Geschichte und Gesellschaft 28/4 (2002), S. 607-636. Stefanie Stockhorst (Hg.): Cultural Transfer through Translation. Amsterdam New York 2010; Dževad Karahasan, Markus Jaroschka (Hg.): Poetik der Grenze. Über Grenzen sprechen – Literarische Brücken für Europa. Graz 2003: Ralf K. Wüstenberg: The Political Dimenson of Reconciliation. A theological approach. Grand Rapids/Michigan Cambridge U.K. 2009. [http://www.politische-bildung-brandenburg.de/publikationen/pdf/aufarbeitung_versoehnung.pdf].