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Seminar: Philosophische Aspekte des Alters: Besonderheiten eines Phänomens - Details
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Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich(15x)
Freitag, 11.02.2011 10:00 - 12:00

Kommentar/Beschreibung

Die stetig steigende Zahl alter Menschen, vor allem die überproportionale Zunahme der Höchstaltri-gen in den Industrieländern sowie mit dem Alter oftmals verbundene Probleme wie Vereinsamung und Formen der Abhängigkeit machen die letzte Lebensphase zu einem ganz besonderen und viel-schichtigen Phänomen. Doch die enorme Angst vor dem eigenen Altern, die Furcht vor Krankheit, Verfall und Tod lässt in uns mitunter Horrorszenarien entstehen, die mit der Wirklichkeit des Alters oft nur sehr begrenzt übereinstimmen. Interdisziplinäre Untersuchungen zeugen von einer enormen Diskrepanz zwischen objektiver (gesellschaftlicher) Wahrnehmung und subjektivem Alterserleben. Die französische Existentialistin Simone de Beauvoir hat sich in ihrem berühmten Essay über das Alter eingehend mit dieser spezifischen Lebensphase befasst. Alter wird hier nicht allein als ein bio-logisches Faktum begriffen; vielmehr wird der Blick auf das In-der-Welt-Sein des alten Menschen und damit auf seine „innere“ Wirklichkeitserfahrung gelenkt. Wie in kaum einem anderen Werk, das sich in den letzten Jahrzehnten mit den Besonderheiten dieses Lebensabschnittes befasst hat, wird das offenkundige Versagen der modernen Gesellschaft hinsichtlich ihres Umgangs mit dem Alter schonungsloser verdeutlicht als in diesem. Wir werden uns im Rahmen der Lehrveranstaltung mit ausgewählten Auszügen aus diesem Werk eingehend befassen.