Drei Päpste, die gleichzeitig den Anspruch auf den Stuhl Petri erhoben, eine geteilte Christenheit, Konflikte in ganz Europa – aus diesen Gründen kamen zwischen 1414 und 1418 in der Bischofsstadt Konstanz geistliche und weltliche Würdenträger zum Konstanzer Konzil zusammen.
Das Konzil löste nicht nur dieses Problem, sondern befasste sich mit weiteren geistlichen und weltlichen Fragen. In geistliche Fragen wurde der Reformstau der Kirche jedoch erst einmal vertagt, ihre beiden ärgsten Kritiker, Jan Hus und Hieronymus von Prag verbrannt. In weltlichen Dingen wird Friedrich IV. mit der Mark Brandeburg belehnt, was zum Aufstieg dieses Kurfürstentums führte.
All dies ist in vielfältigen Quellen beschrieben, daneben aber auch das bunte und pralle Leben auf dem Konzil, das laut Ulrich von Richental 70.000 Gäste zählte.
Anhand dieser Quellen sollen im Proseminar neben der inhaltlichen Beschäftigung auch das methodische Handwerkszeug der Kirchengeschichte erprobt werden.