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Seminar: „Die Schrift ist unveränderlich“: Intermedialität und Literatur - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: „Die Schrift ist unveränderlich“: Intermedialität und Literatur
Untertitel (Modul B.A./LA: Literaturtheorie)
Semester SS 2010
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 0
erwartete Teilnehmendenanzahl 35
Heimat-Einrichtung Institut für Germanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Montag, 12.04.2010 12:15 - 13:45, Ort: (Herweghstr. 96, ÜR A)
Studiengänge (für) B.A. DSL 60/90
LA Gymn./LA Sek- u. Förderschule
MA alte Ordnung wobl.
SWS 2

Räume und Zeiten

(Herweghstr. 96, ÜR A)
Montag: 12:15 - 13:45, wöchentlich (13x)

Kommentar/Beschreibung

Schon 1812 sprach der englische Romantiker Coleridge von intermedialen Kunstwerken, d.h. von Kunstwerken, die zwischen den medialen Grenzen der Musik, bildender Kunst und der Literatur schwebten. Um 1900 sind es vor allem die neuen Medien Photographie und Film, die zu Phänomenen wie „filmischem Schreiben“ (Paech) führten, d.h. zu einer ästhetischen Innovation, die für Werke der emphatischen Moderne wie Döblins Berlin Alexanderplatz prägend war. Die jetzige Debatte zum Phänomen der Intermedialität scheint wiederum zum Einen aus einer (kultur-)theoretischen Debatte und zum Anderen aus gegenwärtiger kultureller Praxis hervorzugehen. Aus Sicht der Literaturwissenschaften geht das theoretische Interesse am Intermedialen aus einer (poststrukturalistischen) Entgrenzung des Textbegriffs (1970er und 1980er Jahre) wie auch aus einer allgemeinen Eröffnung hin zu den Medienwissenschaften (1990er Jahre) hervor. Auf der Seite der Kunstpraxis lassen sich für diesen Zeitraum zunehmend Mischformen entdecken – ob Literaturverfilmung, postdramatisches Theater, Klangkunst oder auch Computer Spiele.
In diesem Seminar wird unser Augenmerk denjenigen Phänomenen der Intermedialität gelten, die Fragen nach den Grenzen der Literatur formulieren lassen. Es ist bezeichnend, dass das Aufkommen des Films um 1900 nicht nur zur (auch nur theoretischen) Verschmelzung beider Medien führte, sondern ebenso in Kafkas vermeintlich „filmischem“ Proceß-Roman (Sandra Poppe) mit einem verzweifelten Plädoyer für die Literarizität der Schrift („Die Schrift ist unveränderlich“) einherging. Das erinnert uns daran, dass wenn wir über Intermedialität sprechen, dass wir dies mit einer bestimmten Vorstellung von der Literatur tun, die tradierte Grenzen der Produktion und Rezeption von Literatur in Frage stellt. Damit ermöglicht uns die Intermedialität paradoxerweise aber auch eine Formulierung dessen, was Literatur sein könnte. Neben der historischen Betrachtung von Theorien des Intermedialen (von romantischer Universalpoesie bis hin zur gegenwärtigen Debatte) werden wir uns auch der praktischen Dimension von Intermedialität widmen, u.a. am Beispiel von Literaturverfilmung, Hörspiel sowie auch anhand der Beziehungen zwischen Literatur, Photographie und Kunst.
Literatur zur Orientierung: Irina Rajewsky: Intermedialität. Stuttgart: UTB, 2002.

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