MLU
Seminar: [BA-EM] Perspektiven auf Arbeit im „Arbeiter- und Bauern-Staat“ - Details
Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [BA-EM] Perspektiven auf Arbeit im „Arbeiter- und Bauern-Staat“
Semester WiSe 2023/24
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 23
maximale Teilnehmendenanzahl 20
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Montag, 09.10.2023 14:00 - 16:00, Ort: Seminarraum 23 A (Raum 2.02) [LuWu 2]
Leistungsnachweis Modulleistung:
Hausarbeit

Studienleistung:
regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar, Mitgestaltung einer Sitzung und Anfertigen eines Exposés
SWS 2

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

„So wie wir heute arbeiten, werden wir morgen leben“ – mit Losungen wie dieser versprach die SED-Führung der DDR-Bevölkerung eine rosige Zukunft, die es mit persönlichem Einsatz zu erarbeiten galt. Tatsächlich sahen sich viele „Werktätige“ einem in den verschiedenen Jahrzehnten der DDR unterschiedlich stark ausgeprägten Spannungsfeld von Plan- und Mangelwirtschaft, von Herrschaftsanspruch und Arbeitsrealität ausgesetzt. An eine Planübererfüllung nach dem Vorbild der zu Propagandafiguren stilisierten Frida Hockauf und Adolf Hennecke war in den meisten Fällen nicht zu denken. In unserem Einführungsseminar werden wir uns intensiv mit den Idealbildern des „sozialistischen Arbeiters“ bzw. der „sozialistischen Arbeiterin“ beschäftigen und gleichzeitig den DDR-Bürger:innen über die Schulter schauen, um ihre Erfahrungen am Arbeitsplatz zu beleuchten.
In unserer multiperspektivischen Herangehensweise betrachten wir u.a. den sozialistischen Betrieb – darunter seine sozialen und materiellen Leistungen wie die Bereitstellung von medizinischer Versorgung oder Kinderbetreuung. Auch die Feierabend- und Feriengestaltung sowie die ideologische Ausbildung zur „sozialistischen Persönlichkeit“ und die Organisation gesellschaftlichen Engagements im Kollektiv gehörten zur sozialistische Betriebskultur, mit der wir uns auseinandersetzen wollen.
Hier schließen die Fragen an, welche Rolle der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund spielte oder wie die Arbeit jenseits der industriellen Großbetriebe aussah, z.B. in den verbliebenen Privatunternehmen. Wie gestaltete sich Arbeit auf dem Land im Vergleich zur Stadt? Welchen Einfluss hatte der Staat auf Karrierechancen und Berufslaufbahnen? Das Bild der berufstätigen Frau war tief in der DDR-Gesellschaft verankert. Aber bedeutete dies auch gleichen Lohn für gleiche Arbeit? Was wissen wir heute über die „emanzipierte Frau“, die der DDR lange Zeit als Aushängeschild diente? Um diese Fragen zu beantworten, wollen wir neben der Erwerbsarbeit auch Care- und Hausarbeit in den Blick nehmen.
Auch Zwangsarbeit, etwa durch Strafgefangene oder Insass:innen der Jugendwerkhöfe, wird uns in diesem Seminar beschäftigen – genauso wie das (Arbeits-)Leben der sogenannten „Vertragsarbeiter“ aus „sozialistischen Bruderländern“ wie Vietnam, Kuba oder Mosambik.
Gemeinsam gehen wir auf die Suche nach Quellen, die einen Einblick in die Arbeitswelten der DDR geben, und lernen, sie mit den entsprechenden Methoden zu analysieren.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "BA Geschichte Einführungsmodul Moderne WS 23/24".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung zu maximal 1 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.
  • Die Anmeldung ist möglich von 05.10.2023, 08:00 bis 13.10.2023, 23:59.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
Veranstaltungszuordnung: