Das Seminar möchte einen Überblick zu den geopolitischen Verflechtungen der vielzähligen Akteure im mittlerweile fünf Jahre andauernden Syrienkrieg geben und ein aktuelles Lagebild vermitteln. Mit dieser Einordnung soll in einem weiteren Schritt die Situation der geflüchteten Zivilbevölkerung erörtert werden. Deren Zahl geht mittlerweile in die Millionen mit weitreichenden Folgen für die unmittelbaren Nachbarländer und in zunehmenden Maße auch für die Länder auf dem Territorium der Europäischen Union. Nicht ausschließlich, aber beschleunigt durch die syrischen Fluchtbewegungen ist das europäische Grenzregime sichtbar unter Druck geraten. Anhand ethnographischer Beispiele wird gezeigt wie an den Grenzen, die nicht zwangsläufig physisch sein müssen, Geflüchtete bestehende Ordnungen in Frage stellen.